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1. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 25

1904 - Cöthen : Schulze
— 25 — über ihn die Reichsacht *), wie auch über Christian den Älteren von Anhalt. Lange zögerte Ferdinand mit der Bestrafung der Böhmen; plötzlich ging er in grausamster Weise mit Hinrichtungen, -Gütereinziehnngen, mit Unterdrückung der religiösen und ständischen Rechte vor (Zerreißung des Majestätsbriefes; Landesordnung von 1627). Der Protestantismus in Böhmen wurde vernichtet. Auch die anderen Habsburgischen Erblande traf des Kaisers Zorn. Der Markgraf von Jägerndorf, ein Hohenzoller, der mit den Böhmen gemeinsame Sache gemacht, mußte ebenfalls sein Land verlassen. Dem Kampfe um die böhmische Krone schließt sich der Streit um die Pfalz an. Ernst von Mansfeld begab sich aus Böhmen in die Pfalz und nach Elsaß. In der Unterpfalz, die von spanischen Truppen wieder geräumt und nun von ligistischen Scharen besetzt worden war, gewann Mansfeld im Verein mit Georg Friedrich von Baden-Dnrlach im April 1622 einen Sieg über Tilly bei Wisloch. Dann aber trennten sich beide, und nun wurde der Durlacher bei Wimpfen von Tilly geschlagen lmai 1622). In dem abenteuerlichen Christian von Braunschweig, dem Administrator von Halberstadt, erstand dem Pfälzer ein neuer Parteigänger; auch dieser wurde bei Höchst im Juni desselben Jahres besiegt. Damit war die Pfalz für Friedrich endgültig verloren; die Kontrareformation fetzte kräftig ein in den pfälzischen Landen. Derjenige, dem der Kaiser all diese Erfolge verdankte, Herzog Maximilian, wurde durch den Pfandbesitz von Ober-Österreich und der Oberpfalz entschädigt; im Jahre 1623 wurde er auch mit der Kurwürde für seine Person, noch nicht für sein Haus, belehnt2). Später hat Maximilian, auf Ober-Österreich verzichtend, die Oberpfalz und die rechtsrheinische Unterpfalz nebst der erblichen Kurwürde zugesichert bekommen. Ernst und Christian begaben sich jetzt in die Niederlande, wohin auch der Pfälzer gegangen war, nachdem er jene entlassen. b^tif*c Von den Niederlanden aus begab sich der Mansfelder nach Ostfriesland, der Braunschweiger ins Westfälische. Tilly hatte sich ebenfalls aus dem Pfälzischen nach Niederdeutschland gezogen. Bei Stadtlohn (August 1623) besiegte der Führer der ligistischen Truppen 1) Vgl. Sz. 18 a. 2) Vgl. Sz. 56 a, 18 a.
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