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1. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 29

1904 - Cöthen : Schulze
— 29 — unterstützte ihr Verlangen. (Im Mantuanischen Erbfolgekriege kreuzten sich die Interessen der Habsburger und der Franzosen). Der Kaiser gab nach. Wallenstein wurde abgesetzt. Die Wahl seines Sohnes konnte der Kaiser nicht durchsetzen. Letzterer hatte eine diplomatische Niederlage erlitten, zu einer Heit, da seine Lage durch das Erscheinen des Schwedenkönigs aus deutschem Boden und durch die von den Kurfürsten ebenfalls verlangte Verminderung der kaiserlichen Armee auch sonst sich verschlimmerte. Was aber bewog den Schwedenkönig, Gustav Adolf, an den deutschen Wirren teilzunehmen? So gewiß dieser „Löwe aus Krieg. Mitternacht" der Retter des Protestantismus geworden ist, so gewiß haben ihn nicht nur religiöse Motive zu uns geführt: Er lag mit dem mit dem Kaiser verbündeten Könige Sigismund von Polen schon Jahre lang in Streit; dieser gleichfalls aus dem Haufe Wasa stammende katholische Fürst bestritt Gustav Adolf den Besitz der schwedischen Krone; durch Frankreichs Vermittelung war im Jahre 1629 ein Waffenstillstand zwischen Polen und Schweden geschlossen worden. Ferner wurden die Schweden in ihrer Eroberungspolitik an der Ostsee durch die Kaiserlichen beengt; auch waren die vertriebenen Mecklenburger mit dem König Gustav verwandt. Im Sommer des Jahres 1630 landete Gustav Adolf mit seinem wesentlich aus Landeskindern bestehenden, gut disciplinierten Heere auf Usedom. Damit begann eine neue Epoche des Krieges, der schwedische Krieg. Bald setzt der König nach Pommern über und zwingt den alten Herzog von Pommern, den letzten seines Stammes, ihm die Tore von Stettin zu öffnen. Die kaiserlichen, in Pommern zerstreuten Besatzungen treibt er aus den festen Plätzen. Mit seinem Schwager, dem Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg, und anderen evangelischen Reichsständen knüpft er Verhandlungen an, ohne rechten Erfolg; mit Frankreich schließt er einen Subsidieuvertrag. Im Frühjahr 1631 dringt er in Mecklenburg ein; doch Neubrandenburg fällt in Tillys Hände. Der König wendet sich zur Oder zurück: Frankfurt a. O. und Landsberg a. W. werden von ihm erobert. Nun will er gern das Hauptbollwerk des norddeutschen Protestantismus, das von Tilly und Poppenheim belagerte Magdeburg entsetzen. Doch wagt er es nicht, da die beiden weltlichen evangelischen Kurfürsten sich ihm noch nicht angeschlossen haben, und da ihm so jede Rückendeckung fehlt. Nur
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