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1. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 31

1904 - Cöthen : Schulze
— 31 — sich ein. Nur einer kann noch Hilfe bringen, der Feind des Herzogs, der Friedländer. Schon lange hat dieser auf den Augenblick gewartet, da man seiner benötigt sein würde. Ende des Jahres 1631 hat er sich bereit erklärt, binnen kurzem dem Kaiser wiederum ein Heer zu sammeln. Eine fast unbeschränkte Macht fordert er, ehe er sich bereit finden läßt, auch den Oberbefehl über diese Armee zu übernehmen; er fordert auch das Recht, jeder Zeit selbständig mit den Feinden über den Frieden zu verhandeln. Der Oberbefehl über sämtliche kaiserliche Heere im ganzen Reiche und andere außerordentliche Vollmachten werden ihm zugestanden; das Fürstentum Glogau wird ihm anstelle Mecklenburgs verpfändet; auch andere Gebiete werden ihm verheißen. Wallenstein unterhandelt bald mit Kursachsen und Len Schweden über den Frieden; als diese Verhandlungen nicht zum Ziele führen, treibt er die Sachsen aus Böhmen. Absichtlich zögernd, bewerkstelligt er die Vereinigung mit dem Herzog von Bayern. An der bayrisch-böhmischen Grenze verbindet sich mit ihm der seinen Hochmut und Groll niederkämpfende Maximilian. Gustav Adolf besetzt Nürnberg, der Friedländer bezieht ein festes Lager unweit der Stadt, aus dem ihn die Schweden nicht zu verdrängen vermögen. Ebensowenig gelingt es diesen, den Gegner nach Süden abzuziehen. Wallenstein geht vielmehr nach Norden, nach Kurfachsen; er nimmt Leipzig und schickt sich an, die Winterquartiere im Kurfürstentume zu beziehen. Pappenheim soll Halle besetzen, da wird er von dem Friedländer zurückgerufen, um an der Schlacht bei Lützen teilzunehmen; denn Gustav Adolf war den Kaiserlichen nachgeeilt. Bei Lützen (16. Nov. 1632) fällt der edle König im Schoße des Sieges. Mit ihm wurden auch feine Pläne, die auf die Gründung eines großen skandinavischen Kaisertums, das auch die Evangelischen Norddeutschlands unter seinen Schutz nehmen sollte, zu Grabe getragen. — Der Tod Gustav Adolfs war eine große Gefahr für die Sache des deutschen Protestantismus: mochten sich schon dem Könige die deutschen Reichsstände ungern fügen, dem von dem schwedischen Reichsrate mit der Leitung der deutschen Angelegenheiten betrauten Kanzler Oxenstierna und den schwedischen Generalen wollten jene noch viel weniger sich unterstellen. Des Kanzlers Bestreben war in erster Linie darauf gerichtet, das Bündnis mit den Evangelischen Deutschlands aufrecht zu erhalten und für Schweden ein Gebiets-
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