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1. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 63

1904 - Cöthen : Schulze
— 68 — Der Binnenhandel wurde durch Ordnung des Zollwesens gehoben. Die Kolonien gab er auf. Wie sein Großvater ließ er sich den Straßenbau und die Hebung des Gewerbes und der Landwirtschaft angelegen sein. Fremde Ansiedler wurden ins Land gezogen; den um ihres evangelischen Glaubens willen vertriebenen Salzburgern (1732) öffnete der fromme, auch in seinem Privatleben im Gegensatz zu anderen Fürsten seiner Zeit untadelige, duldsame König sein Land: das durch die Pest (1709/10) fast entvölkerte Ostpreußen nahm viele Salzburger auf. Sumpfiges Land wurde trocken gelegt. Das Los der Bauern besserte sich wenigstens auf den königlichen Domänen. Für Kunst und Wissenschaft tat der sparsame, nüchtern praktische Fürst sehr wenig; aber der Volksschulunterrtcht, sür den Friedrich Iii. fast nichts geleistet, fand seine Förderung, auch durch Einführung der Schulpflicht (1717)?) In der auswärtigen Politik suchte Friedrich Wilhelm das von seinem Vater Versäumte nachzuholen, indem er sich am nordischen Kriege beteiligte, -vjm übrigen hat er sich zumeist zu sehr an Österreich angeschlossen. Eine Entfremdung von Österreich sand erst dann statt, als er merkte, daß der Kaiser ihm zu der Erwerbung der jülich-bergischen Gebiete kaum aufrichtig behilflich sein würde. Unter der äußeren Rauheit seines Wesens und unter dem schroffen Absoluüsmus, mit dem Friedrich Wilhelm I. regierte, hat mancher zu leiden gehabt; doch im letzten Grunde konnte ein solcher preußischer Ab-solutismus, der die Wohlfahrt des Staates fest im Auge hatte, dem Lande nur zugute kommen. — Während der nordische Krieg noch im Gange war, geriet Österreich mit den Türken in einen neuen Krieg. Die 2ürfcn^1711_1740^ hatten Venedig angegriffen, Morea erobert; dadurch sah sich auch Österreich gesährdet. Prinz Eugen trat ihnen entgegen und schlug sie bei Peterwardein (1716). Freiwillige aus dem Reiche unter-stützten die Österreicher; Belgrad wurde erobert (1717). Der Friede 6nn!tiotv von Passarowitz (1718) brachte die Habsburger in den Besitz des Banates, eines Teiles von Serbien mit Belgrad und des Landes bis zur Aluta. Dieser Friede wurde darum so schnell geschlossen, weil Spanien Sardinien und ©teilten mit Krieg überzogen hatte. Zur Aufrechterhaltung des im Utrechter Frieden festgelegten Besitz- i) Vergl. Sz 143 b. —
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