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1. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 145

1904 - Cöthen : Schulze
— 145 — scheiterte ebenfalls: Preußen war bereit, die luxemburgische Frage durch eine Diplomatenversammlung in London (1867) zum Austrage bringen zu lassen; hier wurde Luxemburg für neutral erklärt, die Befestigung der Stadt geschleift und Preußen veranlaßt, seine noch aus der Zeit des Deutschen Bundes dort garnisonierenden Truppen herauszuziehen. Immer leidenschaftlicher verlangte die französische Nation „Rache für Sadowa". Sie fühlte sich durch die 1866 geschehenen Veränderungen in den Hintergrund gedrängt. Auch durch das verunglückte mexikanische Unternehmen war Napoleons Ansehen gesunken. Durch einen glücklichen Krieg mochte er die Festigung seines Thrones erhoffen. Schon 1867 näherte er sich Österreich. Auch der König von Italien wurde gewonnen <1869). Man einigte sich über einen gemeinsamen Kriegsplan gegen Preußen (Anfang 1870). Nicht am Wenigsten sind es jesuitische Einflüsse gewesen, welche den Krieg gegen das protestantische Preußen schließlich heraufbeschworen haben. Der Vorwand zum Kriege war bald gefunden. In Spanien Anzösim war die Königin Jsabella (1868) vertrieben worden. Dem Erb- ^neg Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen wurde von der Provisorischen Regierung in Spanien die Krone angeboten. Am ß. Juli (1870) erklärte Gramont, der Minister des Auswärtigen in Frankreich, auf eine Interpellation in der französischen Kammer, Frankreich werde es niemals dulden, daß Preußen einen König in Spanien einsetze. Der französische Gesandte Benedetti verlangte vom Könige Wilhelm, der damals gerade in Ems zur Kur weilte, dem Hoheuzollernprinzen die Annahme der Krone zu verbieten. Höflich und entschieden erklärte der greise König, daß der Prinz in der Angelegenheit völlig sreie Hand habe. Jeder Grund zu einer Verstimmung schien beseitigt, als der Sigmaringer das spanische Angebot aus eigenem Entschlüsse ausschlug (12. Juli). Da verlangte Benedetti in aufdringlicher Weise vom Könige (13. Juli), er sollte auch für die Zukunft sich verpflichten, dem Prinzen die Annahme der Krone zu verbieten. Mit königlichem Stolze wies der Monarch dieses Ansinnen zurück und verweigerte dem französischen Gesandten jede weitere Audienz in dieser Sache. Bismarck veröffentlichte in einer geharnischten Depesche die Vorgänge von Ems. Die preußischen Gesandten und Botschafter an den auswärtigen Höfen wurden ebenfalls von Bismarck von den Vorkommnissen Arndt, Quellensätze. (Blume, Quellensätze Iv). 10
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