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1. Schicksale unseres Volkes, zusammenfassende Darstellung der staatlichen Zustände unseres Volkes - S. 195

1904 - Cöthen : Schulze
— 195 — dieselbe in dem damaligen Türkenkriege ganz zurückzulassen. In des Kaisers Abwesenheit sollten die Reichsfahnen überhaupt nicht fliegen, an ihre Stelle sollten Ersatzbanner treten. Die Befugnis, des Reiches Sturmfahne zu tragen, wurde noch am Ausgange des 17. Jahrhunderts vom Kaiser Leopold den Herzogen von Württemberg bestätigt. — Jedes Regiment hat seine Fahnen. Sie sind das Heiligtum der Soldaten; ohne Erlaubnis des Befehlshabers darf niemand sich von der Fahne entfernen; keiner darf sich an ihr vergreifen; gegen den Feind hat sie jeder zu verteidigen. Nach den verschiedenen Farben der Fahnen wurden auch die Regimenter genannt, doch auch nach den Namen der Obersten (Vgl. Sz. 302). — Die Schlachtaufstellung der Landsknechte Aiellung mit ihren massigen, tiefen Gliedern Fußvolks, die Reiterei"^ Sgla-ht. auf den Flügeln, erhielt sich noch im 16. und 17. Jahrhundert. Gustav Adolf ward nicht am wenigsten durch seine geschicktere Schlachtordnung über seinen Gegner bei Breitenfeld Sieger. Statt der ungefügen Massen ordnete er kleinere, beweglichere taktische Einheiten; er formte „Brigaden" statt der Tillyschen Bataillone, vermischte die Truppengattungen, Reiterei und Fußvolk, vielfach untereinander zur gegenseitigen Unterstützung. Auch Reserven kommen jetzt regelmäßiger vor. Bei den Russen begegnen uns noch in der Schlacht bei Zorndorf jene massigen Vierecke. — Schlachtaufstellung und Leitung der Schlacht wurden immer mehr Sache der Kriegskunst. Artilleriefeuer eröffnet in der Regel den Kampf. Immer näher rücken die Linien aneinander. Kavallerieangriffe unterstützen und begleiten den Kampf der Fußtruppen. Des Feldherrn Aufgabe ist es, die Übersicht über das Ganze zu behalten, die Reserven im rechten Augenblick in das Schlachtgewühl eingreifen zu lassen, einem bedrängten Flügel Hilfe zu senden oder einer vordrängenden Abteilung Verstärkung zum kräftigen Angriff zukommen zu lassen. Friedrichs Siege wurden erfochten durch des Königs geniale Kriegskunst, durch die größere Beweglichkeit seiner Soldaten, namentlich auch durch die Übung im Schnellfeuern, woran das preußische Fußvolk durch Friedrich Wilhelm I. und Leopold von Dessau gewöhnt worden war. — Noch immer erkannten sich die Krieger^®^™^ im Kampfe an einem bestimmten Feldgeschrei und an gewissen Ab- uniform, zeichen, wie Binden, Zweigen und ähnlichem. In den stehenden Heeren fand die moderne Uniformierung Eingang. Wenn Friedrich 13*
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