Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Alterthum - S. 7

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
7 - und Kriegerstande, einen bestimmten Theil als steuerfreien Besitz gab. Fr die Verwaltung war das Land in Nomen eingetheilt. Die Priester sind die Gelehrten des Landes gewesen, die Astronomen, Aerzte, Schrift-gelehrte und Richter. Von ihnen war das brgerliche Jahr auf 365 Tage festgefetzt, das feste Jahr dagegen auf 365y4 Tage bestimmt worden. 1460 feste Jahre kamen 1461 brgerlichen gleich, denn man bemerkte, da erst nach Ablauf dieser Zeit der Frhaufgang des Sirius auf denselben Tag falle. (Die Hundsstern oder Sothisperiode.) Von dem Kunstflei der Aegypter fprechen die Sculpturen und Malereien, die ohne Schattirungeu sind. Das in den Kupferminen der Sinai-Halbinfel gewonnene Metall wurde vortrefflich verarbeitet; berhmt waren die feinen Zeuge aus Baumwolle und Linnen (Byssusgewnder); die Papy-ruspflanze gab das Schreibmaterial (Papier), und auch die Glasberei-tung war in Aegypten bekannt. Dagegen geringer Verkehr mit dem Auslande. Die gyptische Schrift ist eine dreifache: 1) die hierogly-phifche, in der die Gegenstnde im Bilde oder durch ein Symbol (z. B. Tag durch den Sonnenkreis) dargestellt werden; auch phonetische Lautzeichen wurden gewhlt, indem der erste Laut des abgebildeten Dinges den Buchstaben bezeichnete (z. B. S durch einen Stern, gypt. Sin). 2) die hieratische, eine abgekrzte Bilderschrift, die nur den Priestern bekannt war. 3) die demotische, der Versuch einer Buch-stabenschrift zum Gebrauch des Volkes. Zu der Entzifferung der Hieroglyphen, die man als Inschriften der Obelisken oder auf den Papyrusrollen findet, dient die koptische Sprache, die, eine Abart des Altgyptischen, noch in heiligen Schriften enthalten ist. (Der franzsische Gelehrte Champollion.) 3. Die Religion des gyptischen Volkes war eine Verehrung personificirter Naturkrfte und vornehmlich des Sonnenlichtes. Neben dem Sonnengott Ra oder Phra und dem thebaifchen Ammon wurde Osiris mit seiner Gemahlin und Schwester Isis und ihrem Sohne Horns am meisten verehrt. An diese knpft sich ein Mythus, der den Kreislauf des Jahres versinnlicht, Osiris ist das Symbol der beftuch-teuden Naturkraft; er wird von seinem neidischen Bruder Typhon, dem Symbol der Gluthitze, getodtet, und trauernd sucht Isis, die Erde, den verlorenen Gatten. Nun berwindet Horns, der Lenz, den Typhon und das gyptische Land erblt seine Fruchtbarkeit wieder. Die Verehrung gewisser Thiere (Apisstier, Katze, Ibis, Krokodil u. a.) ist wohl ein Ueberreft von dem Fetischismus der Ureinwohner gewesen. Die Aegypter glaubten an die Unsterblichkeit der Seele und an eine Bestrafung
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer