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1. Karl der Große - S. 4

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
4 A. Karls Persönlichkeit nicht an seiner Muttersprache, sondern er verwendete auch auf die Erlernung fremder großen Fleiß: im Lateinischen brachte er es so weit, daß er es wie Deutsch sprach - das Griechische aber konnte er besser verstehen als selbst sprechen. Dabei war er so beredt, daß er fast als der Lehrer erscheinen konnte. Die edlen Wissenschaften pflegte er mit großer Liebe, die Meister in denselben schätzte er ungemein und erwies ihnen hohe (Ehren. 3n der Grammatik nahm er Unterricht bei dem Diakonus Petrus von Pisa, einem hochbejahrten Mann, in den übrigen Wissenschaften ließ er sich von dem Diakonus Hibinus, mit dem Beinamen Alkuin, unterweisen, einem in allen Fächern gelehrten Mann. . . . 3n dessen Gesellschaft wandte er viel Seit und Mühe auf, um sich in der Rhetorik, Dialektik, vorzüglich aber in der Astronomie, zu unterrichten. Er erlernte die Kunst zu rechnen und erforschte mit emsigem Fleiß und großer Wißbegierde den Lauf der Gestirne. Auch zu schreiben versuchte er und pflegte deswegen Tafel und Papier im Bett unter dem Kopfkissen mit sich herumzuführen, um in müßigen Stunden feine Hand au die Gestaltung von Buchstaben zu gewöhnen. Indessen brachte er es hierin mit feinen Bemühungen nicht weit, da er es zu spät angefangen hatte. Kap. 26. Der christlichen Religion, zu der er von Jugend auf angeleitet mordest, war er mit Ehrfurcht und frommer Liebe zugetan. Darum erbaute er auch das herrliche Gotteshaus zu Aachen und schmückte es mit Gold und Silber und mit Kerzen und mit ehernen Gittern und Türen. . . . Morgens und abends, auch bei den nächtlichen Horen und zur Zeit der Messe besuchte er fleißig die Kirche, wenn es ihm fein Befinden erlaubte; und er ließ es sich sehr angelegen sein, daß alle gottesdienstlichen Verrichtungen mit möglichst großer Würde begangen würden, und gar häufig mahnte er die Küster, nichts Schmutziges oder Ungebührliches in der Kirche zu lassen. Die heiligen (Besäße ließ er aus Gold und Silber anfertigen und sie sowie die priesterlichen Gewänder in so großer Anzahl anschaffen, daß nicht einmal die Türsteher, die doch den untersten kirchlichen Grad bilden, beim Gottesdienst in ihrer gewöhnlichen Kleidung zu erscheinen brauchten. Auf die Verbesserung des Lesens und Singens in der Kirche wandte er große Sorgfalt. Denn in beiden Dingen war er sehr unterrichtet, wenn er auch selbst nicht öffentlich las und nur leise und im Thor sang. Kap. 27. 3n der Pflege der Armen und ihrer Unterstützung durch Almosen bewies er viel frommen Eifer, und das nicht bloß in seinem Land und Reich, sondern auch weit übers Meer pflegte er Geld zu schicken nach Syrien, Ägypten und Afrika, nach Jerusalem, Alexandria und Karthago, wenn er hörte, daß Christen daselbst in Dürftigkeit lebten, und sprang ihnen so in ihrer Not bei. Deswegen vornehmlich bewarb er sich auch um die Freundschaft der Könige jenseits des Meeres, damit er
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