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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 24

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
24 Nach Sophokles ist die Oidipussage folgende :~"Laios, König von Theben, Urenkel des Kadmos, lebte mit Iokaste lange Zeit in kinderloser Ehe. Da er von Apollo das Orakel erhalten hatte, da ihm bestimmt sei, von dem Sohne, den Iokaste ihm schenken wrde, gettet zu werden, lie er das Kind mit durchstochenen Fen auf dem Kithairon durch einen Diener aussetzen. Dieser aber, von Mitleid bewegt, bergab den Knaben einem korinthischen Hirten, der ihn seinem Herrn, dem kinderlosen König Polybos, berbrachte. Nach seinen ge-schwvllenen Fen Oidipus (Oidlnovg -- Schwellfu) genannt, wuchs der Knabe am kniglichen Hofe zum Dnglinge auf. Bei einem (Belage von Genossen als unechter Sohn bezeichnet und von feinen vermeintlichen (Eltern der seine Herkunft in Unsicherheit gelassen, geht er nach Delphoi zum Orakel Apollos. Hier erhlt er die Kunde, da es sein Geschick sei, seinen Vater zu tten und seine Mutter zu Heiraten. Aus Sorge wendet er sich nicht nach Korinth zurck, sondern wandert gen Theben. An einem Kreuzwege trifft er mit dem ihm unbekannten Laios zusammen und ttet ihn in Gegenwehr. Durch Lsung des bekannten Rtsels der Sphinx (Kopf und Brust einer Jungfrau mit geflgeltem Lwenrumpf) befreit er Theben von diesem Ungeheuer und gewinnt mit der Hand der Iokaste die Knigs-wrde. Der (Ehe entstammen Eteokles und Polyneikes, Antigone und Ismene. Nach glcklichen Iahren bricht eine furchtbare Pest aus, welche die Einwohner zwingt, sich um Hilfe an Oidipus zu wenden. Mit dieser Szene beginnt die an tragischer Ironie" reiche Tragdie König Oidipus". In treuer Sorge um die Stadt hat Oidipus seinen Schwager Kreon nach Delphoi gesandt, da er den Gott um die Ursache der Pest befrage. Dieser kehrt zurck mit der Nachricht, da Blutschuld die Stadt beflecke und Shnung nur mglich sei durch Bannung ober Ttung der Mrder des Laios. Oidipus verwnscht die Mrder mit schwerstem Fluche und verlangt von dem blinden Seher Teiresias Auskunft. Dieser verweigert sie, als aber seine Seherkunst von Oidipus verspottet wird, bezeichnet er den König als Mrder. Da vermutet Oidipus ein Komplott des Sehers mit Kreon und bebroht diesen mit dem Tode. Iokaste sucht ihren Gemahl vergebens zu beruhigen, indem sie ihm die Nichtigkeit der Seherkunst nachweisen will. Oidipus enthllt ihr seine Vergangenheit mit dem ihm in Delphoi gewordenen Orakel. Die Nachricht eines Boten von dem Tode des Knigs Polybos, seines vermeintlichen Vaters zu Ko-rinth, beruhigt ihn nur zum Teile, er gert aber in die furchtbarste Angst, als der Bote ihm mitteilt, da ihm Oidipus einst auf dem Kithairon von einem Diener des Knigs Laios bergeben fei. Als dieser Diener herbeigeholt sich gezwungen sieht, alles zu bekennen, sticht sich Oidipus mit den Spangen seiner (Battin und Mutter, die sich in Verzweiflung erhngt hat, die Augen aus; er will als blinder Bettler ins Elend gehen. Oidipus auf Kolonos. Von Kreon und seinen eigenen Shnen aus Theben verbannt, wandert Oidipus, von seiner ltesten Tochter Antigone geleitet, gen Athen, wo er in den Hain der (Eumeniden im Gau Kolonos gelangt. Vergebens bemhen sich Kreon und nach ihm Polyneikes, einem Orakelspruche folgend, den blinden (Breis zur Rckkehr zu bestimmen. Theseus, Athens König, schtzt ihn. Diesem seine verwaisten Tchter empfehlend, sinkt er auf geheimnisvolle Weise hinab zu des Hades Pforten, fein Grab aber bebeutet Segen fr Athen. (Verherrlichung der Heimat des Dichters). Antigone. In blutiger Fehde hat Polyneikes mit sechs Helden gegen seinen Bruder Eteokles um die Herrschaft von Theben gestritten; die feindlichen Brder fallen im mrderischen Bruderkampfe, und ihr Oheim Kreon tritt die Herrschaft an. Er ordnet fr Eteokles eine ehrenvolle Bestattung an, verbietet aber die des Bruders bei Todesstrafe. Antigone, welche die Liebe zum Bruder hher schtzt als das politische Verbot, welche das gttliche Recht dem menschlichen vorzieht, trotzt dem Machtspruche und bestattet den Bruder, nachdem die angstvolle Schwester Ismene ihre Beihilfe versagt hat. Bei der Tat ertappt, wird sie trotz der Bitten Ismenes und ihres Brutigams Haimon, des Sohnes Kreons, zum Hungertode in einem Grabgewlbe verurteilt. Sie erhngt sich in der Gruft, und Haimon wirft sich verzweifelnd der ihre Leiche. Vom Seher Teiresias mit schwerem Unheil bedroht, will Kreon Antigene befreien, aber er kommt zu spt;
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