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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 114

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
114 fhrenden Strae beigesetzt. Die Inschrift auf seinem Grabmal, an-geblich von ihm selbst verfat, lautete: Mantua me genuit, Calabri rapuere, tenet nunc Parthenope; cecini pascua, rura, duces. Mantua gab mir das Leben, Calabrien nahm es, Neapel Birgt jetzt den, der besang Weiden und cker und Krieg. In Vergil war ein edler Mensch dahingegangen, ausgezeichnet durch innige Frmmigkeit, groe Sittenreinheit und tiefes Naturgefhl. Mit diesen im Augusteischen Zeitalter so seltenen Eigenschaften verband er eine gewinnende Liebenswrdigkeit, Herzensgte und Bescheidenheit, so da seine zahlreichen Freunde, zu denen auer Mcenas und Au-gustus namentlich die Dichter Horaz, Varius und Tucca zhlten, ihn geradezu verehrten; Horaz nannte ihn die Hlfte seiner Seele". -Vergil war groß und hager von Gestalt und linkisch in seinem Auf-treten; er sprach langsam und bedchtig, hatte aber eine wohlklingende Stimme. Unter den Dichtern seiner Zeit war er bei weitem der gefeiertste. Die Werke, denen er seinen Ruhm verdankte, sind 10 Hirtengedichte, Eclogae oder Bucolica genannt, das Lehrgedicht Georgica in vier Bchern, ganz besonders aber die schon erwhnte Aeneis, ein Epos in 12 Gesngen. Nur bei der letzten Dichtung haben wir hier zu verweilen. Die neassagen. Zugrunde liegen der neis Sagen von dem Troer Alneias, deren Inhalt kurz folgender ist: neas, Sohn des Anchises und der Venus, ein Verwandter des Priamos, einer der ausgezeichnetsten troischen Helden, rettet sich in der verhngnisvollen Nacht, in welcher Troja in Flammen aufgeht, mit den vaterlndischen Penaten, mit seinem alten Vater, den er auf den Schultern trgt, und seinem Sohne Ascanius, aber ohne seine Gattin Kreusa, die sich in der Finsternis von seiner Seite verliert, nach dem Berge Iba. Hier sammelt er die Reste der Troer und verlt mit ihnen und seinen Lieben das verwstete Vater-land. Nach vielen Irrfahrten und mancherlei milungenen Versuchen, sich auf einer Insel oder an einer Kste des Mittellndischen Meeres anzusiedeln, wird er durch einen Sturm an das Gestade Libyens verschlagen und nach Karthago zur Knigin Dido gefhrt, die den Verirrten gastfreundlich aufnimmt und liebend zurckhlt. Aus Vorliebe fr Karthago beabsichtigt die Gtterknigin Juno im Einverstndnisse mit Venus, gegen den Willen des Schicksals, das den Helden zum Herrscher von atium in Italien und zum Stammvater des rmischen Volkes bestimmt hat, seine Vermhlung mit Dido, aber Iuppiter befiehlt ihm durch Merkur, Karthago zu verlassen und nach Italien auszubrechen. neas gehorcht; die schmerzlich enttuschte Dido ttet sich selbst. Die Troer kommen nach Sizilien, wo vor einem Jahre Anchises gestorben ist, und veranstalten an seinem Grabe glnzende Leichenspiele, fahren dann nach Cum in (Tampamen, wo neas in die Unterwelt hinabsteigt, und landen endlich an der Kste Latiums. Hier werden sie von Latinus, dem Könige von aurentum, der in dem fremden Fürsten den schon lange durch Zeichen und Orakel angekndigten Gemahl seiner Tochter Lavinia erkennt, huldvoll empfangen. Aber Amata, des Latinus Gemahlin, mitraut dem Fremdling; auf Junos Antrieb von der Furie Alekto aufgehetzt, reizt sie Turnus, den tapferen König der Nutuler, dem Lavinia verlobt ist, zum Kriege gegen ihn. In den Kmpfen, die sich jetzt entspinnen, wird neas untersttzt von Evander, einem arkadischen Fürsten, der auf dem Mns Palatinus eine Niederlassung gegrndet hat, und von den Etruskern, die ihren grausamen König Mezentius verjagt und zu seiner Bekmpfung bei (Tte ein groes Heer gesammelt haben, Turnus bagegen von den Mannen des Latinus, von Mezentius und der helbenmtigen Jungfrau Camilla, der Anfhrerin einer volskischen Reiterschar. Nach mehreren Schlachten
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