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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 116

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
116 Kmpfe sind die folgenden Bcher ausgefllt: das zehnte berichtet den Tod des grausamen Mezentius, das elfte den Untergang der khnen Camilla, das zwlfte Niederlage und Ende des wilden Turnus. 5. Gvidius Naso. Die neis Vergils ist ein Kunstepos. Eine andere Form der epischen Dichtung, die poetische Erzhlung, wird durch die Meta-morphosen Ovids vertreten. P. Ovidius Naso, geb. 43 v. Chr. zu Sulmo im Pligner-lande, war der Sohn eines reichbegterten Ritters. Mit seinem ge-rade um ein Jahr lteren Bruder Lucius kam er frh nach Rom und geno hier eine sorgfltige Erziehung. Nach dem Willen des ehrgeizigen Vaters widmeten sich die Sohne besonders dem Studium der Bered-samkeit, um so befhigt zu werden, in die an ueren Ehren reiche staatsmnnische Laufbahn einzutreten. Aber nur ungern betrieb Publms die rednerischen bungen. Viel lieber las er heimlich die Werke der Dichter, und bald verriet er selbst eine auergewhnliche dichterische Begabung. So leicht flssen ihm die Verse, da er spter bekannte: Sponte sua Carmen numeros veniebat ad aptos, Et quod temptabam dicere, versus erat. (Trist. Iv 10,25 f.) Lucius, ernster als sein Bruder, bereitete sich mit groem Eifer auf den Staatsdienst vor, starb aber schon im 20. Lebensjahre. Um seinen Vater nicht zu betrben, bernahm Publius nach einer Studienreise, die ihn nach Athen, Kleinasien und Sizilien gefhrt hatte, einige untergeordnete mter. Allein der lstigen Geschfte bald berdrussig, ver-zichtete er auf die Bewerbung um hhere Stellen. Bis in sein einundfnfzigstes Jahr lebte er dann in Rom behaglich nur der Dichtkunst und dem geselligen Verkehr. 3m Jahre 8 n. Chr. wurde er aus nicht recht aufgehellten Grnden durch ein strenges Edikt des Kaisers nach Tomis verbannt, einer halbbarbarischen Grenzfestung in trostloser Gegend an den Donaumndungen in der Nhe des heutigen Kstendje. Diese harte Maregel vernichtete das Glck des Dichters, da er ohne die Gensse der Hauptstadt nicht glaubte leben zu knnen. Er er-schpfte sich in Bitten und Schmeicheleien gegen Augustus, um die Erlaubnis zur Rckkehr zu erhalten; aber sie waren ebenso fruchtlos wie die Verwendung einflureicher Freunde. Auch Tiberius, der Nachfolger des Augustus, blieb unerbittlich, und so starb Dvid zu Tonus, roo auch seine Asche beigeseht wurde, im Jahre 17 n. Chr. Heute erinnert zu Kstendje an den Dichter ein im Jahre 1886 auf dem Markte errichtetes Denkmal. In seinem Lebenswandel war der Dichter ganz ein Kind seiner genuschtigen entarteten Zeit. Auch seinen Werken fehlt durchweg ein hheres Ziel; geradezu leichtfertig ist der Inhalt der Liebeselegien, feiner ersten poetischen Erzeugnisse. Greren Ernst zeigen die Dichtungen seines gereimteren Alters, von denen die Metamorphosen (Verwandlungen") am bekanntesten sind.
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