Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 162

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
162 und links neben dem atrium lagen je 3 oder 4 fast quadratische Rume (cellae), von denen je 2 oder 3 durch Vorhnge verschlossen waren, während der letzte Raum auf beiden Seiten, die alae, nach dem Herde zu offen standen und in Wandschrnken (armaria) die Ahnenbilder (imagines) enthielten, aus Wachs gefertigte Portrtmasken, unter denen Inschriften (tituli) den Namen, die Taten und Wrden des Ahnen angaben, während Linien, welche die einzelnen Bsten in Form von Zweigen eines Baumes verbanden, den Stammbaum darstellten. Hinter dem atrium lag der zweite Hauptraum des Hauses, das tablinum, das reicher ausgestattete Geschftszimmer des Hausherrn, das nach dem atrium zu in ganzer Breite geffnet war, so da man von dort aus das ganze Haus bersehen konnte. Eine erste Erweiterung dieses ltesten Hauses fand in der Weise statt, da hinter dem tablinum ein Grtchen (hortus) angelegt wurde. Da man nun, um einen Zugang dahin zu gewinnen, die hintere Wand des tablinum durchbrechen mute, so wurde der jetzt nach zwei Seiten geffnete Raum des tablinum als Wohn- und Schlaf-rum unbrauchbar, und man machte deshalb die geschlossenen Rume neben dem atrium zu Wohn- und Schlafrumen (conclavia, cubicula). Auch der Herd wurde jetzt aus dem atrium in einen besonderen Kchen-rum (culina) neben dem tablinum verlegt, und an seine frhere Stelle trat jetzt ein Marmortisch. Eine zweite Erweiterung des Hauses erfolgte m der Art, da unter griechischem Einflsse statt des hortus ein von Sulen um-gebener Hof, peristylium oder porticus, angelegt wurde. Man ge-langte in denselben durch einen Korridor, der neben dem tablinum herfhrte. Auf dieses prchtig mit Blumen und Zierstruchern ge-schmckte peristylium, in dessen Mitte ein Springbrunnen war, ffneten sich an beiden Seiten zahlreiche Rume, u. a. luxuris ausgestattete Speisezimmer fr Winter und Sommer (triclinia), Bibliothek, Gemldesalon (auf der Nordseite) (pinacotheca), Bade- (balinea) und Schlafzimmer (cubicula) und im Hintergrunde nicht selten noch eme Art prunkvollen Festsaales (exedra). Naturgem wurde jetzt die Kche in die Nhe der Speisezimmer verlegt. Das alte atrium diente nunmehr als Wartezimmer und wurde entsprechend hergerichtet. Die Hausgtter (lares) erhielten besondere Hauskapellen (lararia oder sacraria). Nicht selten war auch jetzt noch Hinter der exedra ein kleiner (Barten, aus dem ein kleines Tor in eine Seitengasse fhrte. Die Ausschmckung der Innenrume war in einem retchen Hause sehr Kostbar.1) Whrend das Haus des Armen Fuboden i) Trotz der z. T. sehr kostbaren Ausschmckung der Huser in Pompeji knnen doch die Huser dieser kleinen Provinzialstadt wohl kaum an Groe und Pracht den Husern in Rom gleichgekommen sein. Zwar ist in Rom nur etn einfaches Wohnhaus (auf dem Palatium) aus dem Altertum aufgedeckt aber in der kaiserlichen Residenzstadt Trier ist 1879 in der Nhe des Kaiserpalastes ein kost-bares Privathaus, vielleicht das Haus eines hohen Beamten, aufgefunden, welches einen Schlu zult auf die Gre und Pracht der Huser m Rom. Bei diesem Hause ist fr uns von besonderem Interesse die mchtige Saulenhalle (porticus) an der Straenfront, welche oben ein Grtchen (solarium) trgt (vergl. unsere Veranda).
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer