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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 235

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 235 - Der erhaltene Kalender des Philocalus vom I. 354 n. Chr. oerzeichnet mit Einschlu der 10-tgigen munera gladiatoria (im Dez.) nicht weniger als 176 Spieltage. Wie die Zahl, so steigerte sich auch die Pracht der Spiele immer mehr. Der Eintritt war frei, aber den Sklaven versagt. In den Zwischenpausen erfolgte die Bewirtung des Volkes auf Kosten der Spielgeber. Die Unkosten erreichten daher zuweilen das Hundertfache dessen, was die Staatskasse den dilen und Prtoren dafr auswarf. Und doch war z. B. der Staatszuschu fr die ludi Romani von ursprnglich Vs auf 1/3 Mill. Sesterzien im I. 217 v Chr. und auf mehr als 3/4 Mill. im Anfange der Kaiserzeit gestiegen. Die glanzvollsten Spiele bernahmen spter die Kaiser auf ihre Kasse. 2. Nach dem Schauplatze und der Art der Darbietungen gab es: 1. Die ludi circenses, die Zirkusspiele, die seit den Tarquiniern im circus Maximus, seit 220 v. Chr. auch im circus Flaminius, in der Kaiserzeit auerdem noch im circus Gai et Neronis in Vaticano und im circus Maxentii (309 n. Chr.) an der via Appia gefeiert wurden. Bestandteile: gymnische Kmpfe: Wettlauf (cursus), Springen (saltus), Ringen (lucta), Faustkampf (pugilatus) und Discuswerfen (discus); der ludus Troiae, ein von Knaben edler Abkunft aufge-fhrter Waffenreigen zu Pferde, und besonders das Wagenrennen mit dem Viergespann (quadriga) im Groen Zirkus. - (Erffnet wurden die Iirkusspiele mit dem vom Kapitol der das Forum nach dem Zirkus Maximus sich bewegenden feierlichen Paradezug (pompa circensis), der nur den ludi Romani und ihren Vorlufern, den ludi magni (votivi), den ltesten und Jahrhunderte lang einzigen Spielen dieser Gattung, eigentmlich und mit dem Viergespann ein unverkennbares Abbild und urspr. ein Teil des Triumphzuges *) gewesen ist. Denn wie bei diesem der siegreiche Feldherr zu Ehren des siegver-leihenden Iuppiter, so erschien bei der pompa circensis der spielgebende Magistrat noch spter ebenfalls in Triumphatorentracht; die i) Der Crtumpbzug ordnete sich auf dem Marsfelde vor dem Tempel der Bellona, in dem auch der Senat den Bericht des Feldherrn entgegengenommen hatte, und der nahen porta triumphalis folgendermaen: zuerst der Senat und die Behrden, dann die Musik, Hierauf die Beutestcke, von den eroberten Stdten und Schiffen Abbilbungen, hinterher die weien Opferstiere Iuppiters und die gefangenen Fürsten und Fhrer der besiegten Nationen, enblich der Triumphator selbst mit dem siegreichen Heere, das Lob- ober auch Spottlieber fang. Angetan mit dem Prunkgewanbe des kapitolinischen Iuppiterbilbes, der tunica palmata et toga picta, einer mit Palmzweigen und Viktorien geschmckten Tunika und einer purpurnen, golbgestickten Toga, das mit einem Abler gekrnte elfenbeinerne Scepter in der Hand, das Haupt, der dem Diener einen gewaltigen Kranz von Golb und Edelsteinen schwebend hielten, mit Lorbeer geschmckt, ja selbst nach der Art der 3uppiterftatue mit menniggefrbtem Gesichte, so stand der Triumphierende da auf dem hohen, vergoldeten, von 4 weien Rossen gezogenen Viergespann, in allen Stcken ein getreues, leibhaftiges (Ebenbild des Gottes. So ging es nun durch den Zirkus Flaminius um das Kapital herum bis zum Forum, von ba zu-
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