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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 243

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
243 sei, mrbe basselbe mit Krnzen (refifiara), Btirnbmben (infulae) und lang herabhangenben Bnbern (zacvca, vittae) geschmckt und zu dem vor dem Tempel stehenben Altar gefhrt, wobei es zwanglos und willig folgen mute. Nunmehr lie der opfembe Magistrat ober Priester, der in der offiziellen Opfertracht mit der bte Arme freilassen-ben Grtung der Toga (cinctus Gabinus) und verhllten Hauptes erschien, durch den Herolbsruf: favete Unguis!" anbachtsvolles Schweigen gebieten und durch einen Fltenspieler mit seinem Instrument die eigentliche Opferhanblung begleiten. Diese umfate 3 Abschnitte: 1. die libatio (hqoxvzcci), die Vorspenbe von Weihrauch und Wein auf dem neben dem Altare stehenben tragbaren Feuerherb (foculus); 2. bte immolatio, die Vesprengung des Opfertieres mit Lustralwasser und Wein, die Bestreitung besselben mit mola salsa (otuo/vrat = Gerstenkrner ohne Salz) und die symbolische Anbeutung der Ttung durch eine Hanbbewegung mit dem Messer (durch einen Strich von der Stirn schrg der den Rcken bis zum Schweif unter den Worten: macte hoc tauro etc. esto! sei verherrlicht durch bies Opfertier!"); 3. nach der Schlachtung des Tieres durch die victimarii die redditio extorum aulicoctorum, b. h. die Darbringung der fr die Gottheit bestimmten ebleren Eingeweibe: Leber, Lunge, Herz. Wenn diese nach einer genauen Untersuchung (inspicere exta, nicht zu verwechseln mit der etruskischen, burchaus unrmischen Extispizin der Haruspices!) auf ihre tabellose Beschaffenheit als zum Opfern geeignet (litabilis) und Gott wohlgefllig befunben waren, wrben sie gekocht und zugerichtet und, durch Stcke des Fleisches ergnzt, als Opferstcke von den Opfernben auf den Altar, worauf auch das Blut gegossen, gelegt, um bort verbrannt zu werben.1) War die litatio (litare, xakxteqszv: unter glcklichen Vorzeichen opfern) nicht eingetreten, hatte sich ein offenkunbiger Mangel an dem Tiere ergeben, so war der Opferakt ergebnislos und mute - zumal bei Probigien - bis zum (Belingen wieberholt werben. (Es ist vorgekommen, ba ein Opfer erst beim 30. Versuch gelang. Das briggebliebene Fleisch (viscera) des Tieres war profan und wrbe von den Priestern ober den sonstigen Darbringern verzehrt. Bei den Shnopfern und den Opfern fr die llnterirbifchen wrben die Tiere nach griechischer Art verbrannt (holocausta), bei Totenopfern und solchen Opfern, die der Gottheit nicht genehm waren, warb smtliches Fleisch vernichtet. Von dem rmischen unterschieb sich der griechische Opfer-ritus nur in unwesentlichen Punkten. Im griechischen Kulte erschien der Opfembe mit entbltem Haupte, auf das er einen Kranz setzte; er schnitt die Stirnhaare des Opfertieres ab und verbrannte sie vor der Opferung, streute die Opfergerste (oiloytfzai), wickelte die Schenkel- !) Zusammengestellt sind es etwa die folgenden charakteristischen Wendungen, durch die eine Opferhandlung bezeichnet wird: capite velato foculo posito adhibitoque tibicine ture et vino in igne in foculo rem divin am fecit (libavit) immolavitque vino mola cultroque et victima (per victimarios) caesa exta aulicocta reddidit.
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