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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 245

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
245 sind vor 20 Iahren aufgefunden)- das bekannte Totenorakel (vexqo-fiavreza) zu Kunl in Kampanien, wo die von den Priestern aus der Unterwelt heraufbeschworenen Seelen die gewnschte Auskunft erteilt haben sollen. 2) Die knstliche oder Zeichenmantik bestand in der Beobachtung und Deutung der von Gott gesandten Zeichen [rigara, aijfiara, signa). In lterer Zeit herrschten die zuflligen Zeichen vor, wie die zur guten Stunde gesprochenen oder vernommenen Worte und Laute. Besonders wurden gepflegt a) die Beobachtung der Himmelserschei-nnngen: Donner und Blitz, Regenbogen, Sonnen- und Mondfinsternisse, Kometen, Meteorsteine und Sternschnuppen, sowie auch Erdbeben und berschwemmungen, von denen die letzten 5 als unheilverkndend galten, b) Vogelschau, (olcovoaxottia), vor allem der Flug der groen hoch- und alleinfliegenden" Raubvgel (Adler als Vogel des Jeus, Habicht als Bote Apollos, (Eule als Vogel der Athene): olwvg oder frvig bedeuten hufig geradezu Weissagevogel, Wahrzeichen und Weis-sagung. Der Beobachtende wandte das Gesicht nach Norden; der Jefrog oqvig, der auf der Ostseite flog, galt als glckverheiend, der stt' clqlreq Ttstfievog, also auf der Westseite, fr unheilverkndend, c) Die (bei Homer noch nicht bekannte) Opfer- und Eingeweide-schau (leqoaxonta), d. h. das Wahrsagen aus den Eingeweiden der Opfertiere, unter der von den Menschen selbst herbeigefhrten Mantik die wichtigste Art. Dabei kam es namentlich auf die Farbe und (Blatte von Herz, Lunge, Leber mit ihren Lappen, auch wohl von Galle und Milz an. Als die ausgebildetste, zuverlssigste und zu-gleich bequemste Art der Mantik war die Hieroskopie im Felde gebruchlich. Neben den regelmigen iegd, die dem Heere den tglichen Fleischbedarf lieferten (Opfertiere = Schlachttiere), findet sich oor wichtigen Entscheidungen, besonders vor der Schlacht, eine ganz eigentmliche Art von Opfern, die sog. y&yia, die eigens zum Behufe der Weissagung veranstaltet wurden, und zu denen die Lakedaimonkr die Tiere aus der Heimat mitnahmen, kundige Seher fehlten in keinem griechischen Heere. b) Bei den Rmern gab es im allgemeinen an bedeutungsvollen Zeichen: 1. hrbare Zeichen (omina), im engeren Sinne jedes profane, gesprochene Menschenwort, das als Vorzeichen aufgefat wurde; 2. sichtbare Zeichen (prodigia aus prod und agere == hervorge-tretene (Erscheinung; prodigium und monstrum = ungewhnliche Erscheinung in der Menschen- und Tierwelt, monstrum des. eine widernatrliche ; portentum und ostentum - auerordentliche Erscheinung in der leblosen Natur). Das meist unheilverkndende prodigium bedurfte der Shnung, procuratio, die die Priesterschaft besorgte". Vielfach lag es im Belieben des Menschen, das Vorzeichen, zumal das omen, durch die Worte: omen aeeipio" oder placet omen" (griech. dexo/nat rdv olcovv) als auf sich bezglich anzunehmen ober aber durch die Worte: non ad me peruaet" von sich zu weisen.
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