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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 285

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 285 - b) Sehr reich war in dieser Schicht die Ausbeute an kostbaren Einzelfunden. Die meisten gehren zu dem 1873 in einer ffnung der Burgmauer in einem groen Silbertopfe aufgefundenen groen Schatze, den Schliemann den Schatz de priamos nannte. Darunter sind sehr viele weibliche Schmucksachen aus Gold, z. B. Diademe, Kopfbinden, Armspangen, Ohrringe, Halsbnder, Brustschmuck, Fingerringe usw.-ferner groe Silberbarren, Vasen und Schalen aus Silber und Kupfer; goldene Becher; kupferne Dolche, Lanzenspitzen und Streitxte. Auer diesem groen Funde sind noch zu verschiedenen Zeiten viele andere kostbare Einzelfunde derselben Art gemacht. Dazu kommen dann noch Amulette, Perlen aus Stein und Ton, Tausende von Spinnroirteln, Siegel usw. Zu den wertvollsten Stcken gehren aber die ausnahmslos mit der Hand gearbeiteten Tongefe: zahlreiche mehr als 2 m hohe Tongefe (nisou), die zur Aufbewahrung von (Betreibe, Wein usw. dienten, sogenannte Gesichtsvasen, Schnabelkannen, doppelhenkelige Becher (enag /j,(ptxi}7ceixov) usw. Nicht unerwhnt darf bleiben ein Mdchenskelett.') Der groe Schatz und die Einzelfunde aus Hissarlik befinden sich als Geschenk Schliemanns an das Deutsche Reich seit 1881 (vorher in London) unter preuischer Verwaltung im Htufeum fr Vlkerkunde in Berlin. Es fehlen nur wenige Stcke, die z. T. 1873 von Arbeitern gestohlen, teils zu einem goldenen Kopfschmucke fr Frau Schliemann benutzt sind, teils sich im Tschinili-Kiosk in Konstantinopel befinden. Die 3., 4., 5., 6. Schicht zeigen nach Schliemann bereinstimmend dorfhnliche, rmliche Lehmbauten, während die Einzelfunde im groen und ganzen mit denen der voraufliegenden Periode bereinstimmen. Nur in der 6. Schicht fand Schliemann eine Tonart, die etruskischen Ursprunges zu sein scheint; er nennt sie die lydische Tpferware, in der unbewiesenen Annahme, da die Etrusker aus Lydien stammen. Die 7. Schicht stellt in ihren zahlreichen Bauten, Einzelfunden und Inschriften, die vom 4. Jahrhundert v. Ehr. bis ca. 500 n. Chr. reichen, das griechisch-rmische Ilium dar. 3. Ergebnisse der abschlieenden Arbeit Drnfelds (1893-94). Drnfeld setzt nicht 7, sondern 9 Schichten in dem Burghgel von Hissarlik an und erkennt in den Trmmern der sechsten Schicht das homerische Troja. Die genaue Erforschung dieser Schicht ergab nmlich die Reste einer mykenischen Burg von etwa 500 m im Umfange, fr deren Bau Drpfeld schtzungsweise die Zeit von 1500 bis 1000 v. Ehr. ansetzt. Die mchtige Ringmauer, die zu 3/5 noch in einer Hhe von durchschnittlich 5 m aufgedeckt ist, zeigt 3 Tore (und eine Ausfallpforte) und 3 Trme. Das Haupttor, das dardanische Tor, befindet sich im i) Viele Funde zeigen auslndische Herkunft, z. B. die groen Diademe (gypten), Elfenbein und Nephrit (Asien) usw.
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