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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 290

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
290 eine Stalaktiten (Tropfstein)-Hhle in Anspruch nimmt, die allerdings etwa 3/4 Stunden vom Hafen entfernt im Gebirge liegt. Die Insel Asteris, bei der die Freier dem von Pylos zurckkehrenden Telemach auflauerten, finden einige in der kleinen Insel Daskalio in der engen Strae Zwischen Cesalonia und Ithaka, obschon diese so nahe bei dem alten Stadthafen von Ithaka liegt, da sie dazu wenig passen will, und obgleich sie statt zweier Hfen nur einen aufweist.') Fr das nach Homer nahe gelegene Festland, mit dem Ithaka durch Fhrbe-trieb verbunden war, mssen wir, wenn wir das alte Ithaka mit dem heutigen Thiaki gleichsetzen, die heutige Insel Leukas ansetzen ((Elis ist zu weit entfernt), die ja, wie festgestellt ist, im Altertum wenigstens, insoweit eine Halbinsel war, als sie bei Ebbezeit durch einen gang-baren Fahrdamm mit dem Festlande von Akarnanien zusammenhing. Bei allen diesen topographischen Nachweisen ist aber festzuhalten, da der Dichter das Recht der freien Gestaltung und Steigerung hat. Vielleicht besaen auch die Dichter der Ur-Odyssee, d. h. die Snger, die die Odysseussage ausbildeten, wirkliche Ortskenntnis, während diese dem Dichter des uns vorliegenden Homer abging. Seit 1900 ist nun durch Drpfeld, der dem Vorgange von H. Draheim folgte, in der Ithakafrage eine neue Theorie aufgestellt, die sog. Ithaka-Leukas-Theorie.2) Zwei Hauptgrnde haben zu dieser Theorie die Veranlassung gegeben. Zunchst nennt Homer (Odyss. Ix, 21-27) 4 grere Inseln im jonischen Meere, nmlich Ithaka, Doulichion, Same (Samos), Ia-kynthos. Von diesen war Doulichion schon dem Altertum nicht mehr bekannt; die Namen der 3 andern Inseln aber haften seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. an bestimmten Inseln. Whrend sich nun manche Homerforscher begngen, festzustellen, da Doulichion schon im Altertum nicht mehr nachweisbar war, versuchen andere die Insel zu bestimmen. So behauptet Lang (a. a. 0.), Doulichion sei eine frhere Insel in der Acheloos-Ebene, die aber z. I. der Dichtung landfest gewesen sei. Verard (a. a. D.) erklrt die trotz ihres Namens kleine Insel Me- 1) 05. Lang, Untersuchungen zur Geographie der Odyssee. Karlsruhe 1905. 2) H. Draheim gibt im Jahresbericht des Kgl. Wilhelmsgymnasiums zu Berlin, Ostern 1903, einen Literaturbericht der die 3thahafrage. Dieser ist ergnzt durch K. Reissinger in den Blttern fr das Gymnasial-Schulwesen, herausgeg. vom bayrisch. Gymnasiallehrerverein, 1903, S. 368 ff. (Eine vollstndige Literaturangabe bis 1905 findet sich auch in dem (allerdings nicht im Buchhandel erschienenen) Prachtwerk des (Erzherzogs L. Salvator von sterreich: 1. Sommertage auf Ithaka 2. Wintertage auf Ithaka. Prag 1905. Den vollstndigsten Literaturnachweis gibt wohl Paulatos, H nargls tov Athen 1906. Dieser umfat allein 53 Seiten. Seit 1904 gibt T. Rothe einen trefflichen berblick der die Neuerscheinungen in den Jahresberichten der Homer in der Zeitschrift fr das Gymnasialwesen. Drpfeld vertrat seine Ansicht in dem Buche Leukas", Athen 1905, in dem 2. Briefe der Leukas-Ithaka, Athen 1906 und dem 3. Briefe der Leukas-Ithaka, Athen 1907.
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