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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 291

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 291 - ganisi fr das homerische Doulichion- andere teilen die Insel Kephal-lenia in 2 Teile und nennen den nrdlichen Teil Doulichion, den sd-lichen Teil, wo es in historischer Zeit eine Stadt Same gab, Samos. Draheim und Drpfeld aber kamen um die 4. Insel zu retten, auf den allerdings naheliegenden Gedanken, die bei Homer nicht genannte Insel Leucas (Leucadia, das heutige St. Maura) in Rechnung zu stellen. Da die homerischen Inseln im Laufe der Zeit,^.vielleicht in weiterer Folge der dorischen Wanderung, z. T. ihre alten Namen eingebt hatten, und man sich deshalb schon in der 2. Hlfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. gentigt gesehen hatte, durch Erklrung der homerischen Stellen die alten Namen auf die Inseln zu verteilen, so hielten sich die beiden Gelehrten fr berechtigt, auf Grund eingehenden Studiums der alten Geographen von neuem eine Umnennung der Inseln vorzunehmen. Danach wurde das alte Ithaka-Leukas (heute St. Maura), das alte Same (Samos)-Ithaka (heute Thiaki), das alte Doulichion-Kephallenia (heute Cefalonia) und das alte Jakynthos-dem heutigen Zante. (Fr die oben erwhnte kleine Insel Asteris setzten sie das heutige Arkudi zwischen Ithaka-Leukas und Same-Ithaka an). (Es soll nicht geleugnet werden, da die homerische Orts-beschreibung von Ithaka auch ganz gut auf Leukas pat, es mag ferner nach den topographischen Aufnahmen durch den preuischen Hauptmann Marees und nach der rein-geographischen Forschung von Partsch (a. a. 0.) als feststehend betrachtet werden, da Leukas auch schon zur Zeit Homers eine Insel gewesen ist (die aber bei Ebbezeit durch einen gangbaren Fahrdamm mit dem Festlande zusammengehangen hat) i), aber die vielfache Namensbertragung gegen die Tradition des Altertums ist doch etwas sehr gewagt und schafft einen ganzen Nattenknig von Hypothesen". Der zweite wichtige Grund fr die Theorie von Drahenn-Drp-feld wird hergeleitet aus der Beschreibung Homers (Odyss. Ix, 21 bis 27), der Ithaka die westlichste Insel im jonischen Meere nennt. In Wirklichkeit ist allerdings von den bei Homer genannten Inseln nicht das heutige Ithaka, sondern das heutige (Eefalonia die oberste nach Westen und Ithaka die uerste nach Norden. Aber warum kann denn hier nicht ein geographischer Irrtum unsers Dichters vor-liegen, der ja die rtlichkeit nicht aus eigener Anschauung gekannt zu haben braucht? Man drfte auch hier immer noch eher einen Irrtum der Griechen in der Auffassung der geographischen Richtung berhaupt annehmen (indem sie glaubten, die Kste vom Korinthischen Meerbusen bis nach kerkyra hin laufe in westlicher Richtung, eine Auffassung, die z. T. noch heute bort festgestellt werben kann), als die bei Homer gar nicht genannte Insel Leukas zur Berichtigung heranziehen, fr die die westlichste Lage (nach Homer) doch auch nicht in Anspruch genommen werden kann. Die beiden Hauptgrnde fr die Theorie von Draheim-Drpfeld scheinen also nicht stichhaltig zu sein. i) Mit der Bezeichnung Insel" nahmen es die alten Griechen berhaupt nicht genau, rote das Beispiel der Pelopsinsel fr die Halbinsel, die heute Morea heit, zur Genge beweist.
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