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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 311

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
311 5. Die Zerstrung des Limes. Dem wiederholten kraftvollen Andringen der Germanen gegenber erwies sich die Grenzsperre doch als zu schwach. Nach dem Untergange der Kaiser Alexander Severus und Julius Mamma in Mainz (235) wurden viele Kastelle von den Rmern aufgegeben, z. B. die Saalburg, wo der groe Mnzfund (550 Stck) bis auf Alexander Severus geht-Schlielich wurden unter Gallienus die ganzen Anlagen des Limes fr immer durch die Germanen zerstrt. der 260 hinaus lt sich sein Bestand nicht nachweisen. Jedenfalls war aber diese Grenzsperre fr die Germanen von dem grten Werte gewesen, weil sie so 2 Jahrhunderte lang an die Scholle gebunden, durch den Verkehr mit den Rmern po-litisch und kulturell erst heranreiften fr die ihnen von der Weltordnung bestimmte Aufgabe, das Erbe der antiken Kulturwelt anzutreten. *) Tv J Das Kaftell Saalburg bei Homburg v. d. V). (seit 1853). {. Zur Geschichte der Saalburg. Die Saalburg ist das bedeutendste Kastell, das durch die Aus-grabungen am Limes aufgedeckt ist (das grte ist Haltern bezw. Kessel-stadt in der Wetterau; die Saalburg kommt erst an 16. Stelle). Es ist wohl errichtet gegen die Chatten in Hessen und an der Lahn, welche durch fortwhrende Angriffe die Rmer im Besitze des eroberten Landes be-unruhigten. Die Zeit der Errichtung ist nicht nher zu bestimmen, da die Baureste aus dem 1., 2. und 3. Jahrhundert stammen. Einige Forscher hielten das Kastell fr das von Tacitus (ann. I, 56) erwhnte praesidium in monte Tauno, das Drusus im Jahre 11 v. Chr. anlegte und Ger-manikus erneuerte2), andere fr das von dem Geographen Ptolemus um 150 n. Chr.) zusammen mit Mattiacum (Wiesbaden) genannte Artaunon. Der Name Saalburg" begegnet uns zuerst 1747, obschon bereits aus dem 15. Jahrhundert Bezeichnungen wie Salne und Sahalgraben in jener Gegend festgestellt sind. Nach den Funden zu schlieen, ist das Kastell wohl in der Zeit des Kaisers Claudius Gothicus (268-270) von den strmenden Alemannen vollstndig zerstrt worden. der seine Trmmer breitete sich schtzend der Heidewald aus. Im Mittelalter bot die berwachsene Trmmersttte den Bewohnern 1) (Ein treues Spiegelbild des rmischen Einflusses auf die Kultur der Ger-manen ergibt sich aus einer Gruppierung der alten Lehnwrter (vgl. F. Seiler, Die Entwicklung der deutschen Kultur im Spiegel des deutschen Lehnwortes". Halle 1895). , ^ ^ 2) Neuerdings glaubt (E. Schulze (Die rmischen Grenzanlagen m Deutsch-land und das Limeskastell Saalburg, Gtersloh 1903), day das praesidium in monte Tauno des Tacitus zu erkennen sei in der Erdschanze auf dem Kapellen-berge bei Hofheim. Dem stimmt F. Eramer zu (Monatsschr. f. hh. Schulen Iii, S. 626).
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