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1. Griechisches Denken und Fühlen - S. 14

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
14 Ii. Ztammcharakter ihrer Leistung, doch ihrer (Besinnung leben. Die nehmt euch jetzt zum Vorbild! Seid Überzeugt, daß das Glück die Freiheit, die Freiheit der Mannesmut ist! Banget nicht vor den Kriegsgefahren! Nicht die Unglücklichen haben Grund, ihr Leben in die Schanze zu schlagen, denen feine Hoffnung leuchtet; nein, die, die in der Zukunft einen Umschwung zum Bösen zu gewärtigen haben und die den tiefsten Sturz tun, wenn sie zu Fall kommen. Denn für einen Mann mit Hochgefühl ist die (Er-nieörigung zum Feigling schmerzlicher als der <Xoö, der seinen Stachel verliert, wenn Stärke und Hoffnung im Herzen glühen. Darum will ich auch euch, die anwefenöen (Eltern der (Befallenen, nicht beklagen, fonöern trösten. Ihr wißt ja, wie reich an Schicksalsschlägen das Leben ist, wißt, öaß es ein Glück ist, wenn uns das ehrenvollste Schicksal trifft, wie diese Männer jetzt der Tod, euch die Trauer um sie, und wenn das Lebensmaß zugleich mit dem Glück auch dem Leben ein 3iel setzt. Freilich weiß ich, es ist schwer, euch öavon zu überzeugen, öenn oft tvirö euch fremdes Glück, in dem auch ihr einst prangtet, die (Erinnerung an sie in die Seele rufen, und man trauert nicht über den Verlust von Gütern, die man nie gekostet, sondern nur um solche, an die man sich gewöhnt hat und die einem dann genommen werden. Ruch in der Hoffnung auf andere Kinder könnt ihr Trost finden, soweit ihr noch jung genug seid, Kinöer zu zeugen. Ihr roeröet über die nachgeborenen die Toten vergessen, und der Staat wird den doppelten Vorteil haben, daß er nicht verödet und eine neue Stütze erhält, denn unmöglich kann der Staat von Männern wohl beraten sein, die nicht mit ihrem eigenenidohl auch das ihrer Kinöer aufs Spiel setzen. Ihr aber, die ihr über die Jahre der Kraft hinaus feiö, haltet die lange 3eit, die ihr glücklich wäret, für Gewinn und glaubet, öaß der Rest nur kurz sein tvirö, und richtet euch am Ruhme dieser Toten auf. Denn der (Ehrgeiz ist das einzige, das nie altert, und nicht der Gewinn ist es — wie man wohl behauptet —, der dem verbrauchten Greise gesteigerte Freuöe macht, sondern die (Ehre. (Euer aber, ihr Söhne und Brüder der Gefallenen, die ihr hier steht, euer harrt ein schweres Ringen; denn den Toten pflegt jeder zu preisen, und leistetet ihr auch schier Übermenschliches, nie stellte man euch ihnen gleich, sondern immer eine Stufe tiefer; denn den Lebenden trifft, weil er Rival ist, der Heid, durch Schelfucht ungetrübte Anerkennung genießt nur, wer niemand mehr im Wege steht. Soll ich auch noch der Frauentugend der jetzt verwitweten gedenken, so laßt mich alles in eine kurze Mahnung zusammenfassen. (Euer Ruhm wird groß sein, wenn ihr nicht unter eure Natur sinkt, und wenn von einer Frau im Guten wie im Bösen unter Männern so wenig wie möglich die Rede ist. Damit habe jetzt auch ich dem Gesetz entsprechend alles (Erforderliche gesagt, und was die Toten betrifft, so sind sie schon durch die Hrt der Bestattung geehrt worden; außerdem wird der Staat ihre Kinder von
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