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1. Die Neuzeit - S. 107

1905 - Bamberg : Buchner
107 - Kurfürst Joachim Ii. nahm 1539 die lutherische Lehre an, nachdem dieselbe schon vorher durch Markgraf Georg, der die Protestation von 1529 mitunterzeichnet hatte, in den frnkischen Markgrafschaften eingefhrt worden war. Joachim Ii. erwirkte auch von Polen die Mitbelehnung in Ostpreuen, das seit 1466 unter polnischer Lehenshoheit stand und 1525 aus einem Ordensland in ein weltliches Herzogtum verwandelt worden war (bei dem bertritt des Hochmeisters Albrecht von Hohenzollern zur Lehre Luthers). Joachim Ii. schlo endlich auch mit dem schleichen Herzogs-hause von Liegnitz, Brieg und Wohlau eine Erbverbrderung (gegenseitige Zusicherung der Erbfolge), wie schon sein Vorgnger einen hnlichen Vertrag mit den Herzgen von Pommern abgeschlossen hatte. Kurfürst Johann Sigismund erhielt aus der jlich-klevischen Erbschaft von 1609 (f. S. 51) das Herzogtum Kleve zu beiden Seiten des Niederrheins sowie die in Westfalen liegenden Grafschaften Mark und Ravensberg; derselbe erhielt als mitbelehnter nchster Verwandter des letzten Herzogs aus der 1525 begrndeten Linie 1618 Ostpreuen als polnisches Lehen. Durch diese beiden Erwerbungen im uersten Westen und Osten wurde der Umfang des brandenburgischeu Staates verdoppelt (1471 Quadratmeilen statt 714). der Kurfürst Georg Wilhelm und seine Stellung zu Gustav Adolf bergt. S. 58. Dessen Sohn Friedrich Wilhelm, spter der Groe Kurfürst" genannt (164088), hatte einen Teil seiner Jugend in den Niederlanden zugebracht. Er erhielt im Westflischen Frieden Hinterpommern sowie als Entschdigung fr Vor-pommern die vier skularisierten Stifte Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin. Seine nchste Sorge war, seine durch den langen Krieg erschpften Lande wieder zu heben. Durch kraftvolle und zielbewute Politik verschaffte er seinem kleinen Staate Ansehen im Reiche und im brigen Europa. Er lste das lstige Lehensverhltnis, in welchem er als Herzog von Preußen zur Krone Polen stand, durch seine Teil-nhme am Schwedisch-Polnischen Krieg; vergl. S. 98. Durch die Schlacht von Fehr-bellin (28. Juni 1675), die erste selbstndige Waffentat Brandenburgs, erschtterte der Groe Kurfürst die Stellung Schwedens in Deutschland, wenn schon der Friede von St. Germain (1679) ihn zur Herausgabe seiner Eroberungen zwang. Seine Ansprche auf die 1675 erledigten Herzogtmer Liegnitz, Brieg und Wohlau trat Kurfürst Friedrich Wilhelm an Kaiser Leopold ab gegen den Schwiebuser Kreis (stl. v. Frankfurt a. >.), auf welchen jedoch der Thronfolger Friedrich in einem ge-Heimen Vertrag verzichtete. Im Innern regierte der Groe Kurfürst im Geiste seines Zeitalters absolut, insbesondere brach er den Widerstand der Stnde in Preußen. Er errichtete unter Mitwirkung des aus schwedischen Diensten bergetretenen Feldmarschalls Der ff-linger ein stehendes Heer, das bei seinem Tod etwa 28000 Mann stark war, und unternahm die Grndung einer Seemacht (Kriegshafen Emden; die Anfnge einer deutschen Kolonisation s. S. 8). Der Ackerbau wurde gehoben, der Verkehr durch Kanle und Straen erleichtert \ die Industrie nach niederlndischem und franzsischem Vorbilde gefrdert; durch Aufnahme flchtiger franzsischer Protestanten gewann Brandenburg betriebsame Bewohner. c) Brandenburg-Preuen vom Tode des Groen Kurfrsten (1688) bis zur Thronbesteigung Friedrichs des Groen (1740). Kurfürst Friedrich Iii. (reg. 16881713; König in Preußen seit 18. Januar 1701) 1 Die weitzerstreuten Besitzungen Brandenburg-Preuens wurden 1650 dnrck einen Postkurs verbunden, der den Weg von Kleve bis Knigsberg mit einer damals angestaunten Schnelligkeit von 10 Tagen zurcklegte.
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