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1. Die Neuzeit - S. 253

1905 - Bamberg : Buchner
253 1. Die seit 1360 bestehende Garde der Jauitschareu wurde im Jahre 1826 gewaltsam aufgelst; seitdem ist die Umbildung des trkischen Heeres unter Mitwirkung preuischer und anderer westeuropischer Offiziere angebahnt worden. 2. Auch eine Reform der Zivilverwaltung wurde durch Berufung westeuropi-scher Beamter versucht; doch dauerten die Klagen der bestndige Geldnot und der Unterschleife fort. 2. Die Befreiung der Griechen. In achtjhrigem Kampfe (182128) erlangten die Griechen, zuletzt durch mehrere Gromchte untersttzt, ihre Befreiung von dem trkischen Joche. a) Vorbereitung und erste Versuche. Durch geheime Gesellschaften (Hetrien) war unter den griechischen Untertanen der Trkei das Verlangen nach Befreiung genhrt worden'. Die Gelegenheit zur Erhebung schien gnstig, als der Pascha Ali von Ianina (Epirus) sich gegen die Pforte emprte. Alexander Ipsilanti, ein vornehmer Fauariot^, vorbergehend in russischen Diensten, erhob sich in der Moldau in der Hoffnung auf russische Hilfe, erlag aber mit seiner heiligen Schar" den Trken und mute nach Ungarn flchten (1821; f 1828). Bald darauf erlag auch Ali und sein griechischer Anhang den Trken (1822). b) Erneuerung des Kampfes bis zum Eingreifen der euro-pifchen Gromchte. Die grausame Rache der Trken, welche deis'patriarchen von Konstantinopel und seine Bischfe an der Kathedrale aufhngen lieen, rief eine allgemeine Erhebung in den frher altgriechischen Gebieten hervor. Der Sultan (Mahmud Ii., 180839) bediente sich zur Niederwerfung des griechischen Aufstandes gyptischer Truppen unter Ibrahim, dem Sohn des Statthalters Mehemed Ali von gypten. Die Griechen, welche ihren Gegnern weder an Zahl noch an Bewaff-nnng gewachsen waren, wurden allenthalben besiegt; 1826 fiel auch die Seefestung Mesolonghi (in der Nhe des alten Naupaktos) nach tapferer Verteidigung. Unter den Griechenfreunden (Philhellenen) Westeuropas sind zu nennen Ludwig I. von Bayern, die Dichter Wilhelm Mller und Byron (f. S. 243), auch der wrttembergische General Normann. c) Eingreifen der Gromchte. Als die Griechen der rcksichtslosen Rache der Trken ausgeliefert schienen, vereinigten sich England, Rußland und Frank-reich zu einem Einschreiten gegen die Pforte (1827). Die Unnachgiebigkeit der Trken machte den Krieg ntig: 1. Auf der Rhede von Navarin (bei dem alten Pylos) besiegte die verbndete Flotte die trkische (Oktober 1827); 2. die Landung franzsischer Truppen in Morea bewirkte die Abberufung Ibrahims und die Befreiung Moreas (1828); 3. im Jahre 1830 erklrten die drei Schutzmchte Griechenland bis zu den Golfen von Volo und Arta fr ein unabhngiges und konstitutionelles Knigreich. Nach der Ermordung des Grafen Johann Kapodistrias, eines frheren russischen Ministers, den die Griechen im Jahre 1827 zum Prsidenten gewhlt hatten, ernannten die Schutzmchte den (minderjhrigen) Prinzen Otto von Bayern zum erblichen König von Griechenland. Derselbe whlte zu seinem Herrschersitz Athen, das seitdem samt der Hafenstadt Pirus neu ausblhte. 1 Vergl. die Earbonari in Italien. Den Hetrien gehrten Adelige, viele reiche Kaufleute der Levante, aber auch Gelehrte, wie der vielseitige Korass, an. 2 Das Griechenviertel in Konstantinopel heit Fanar (von fanal Leuchtturm).
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