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1. Vom Westfälischen Frieden bis zu Kaiser Wilhelm II. - S. 12

1894 - Breslau : Trewendt
12 Deutschland von Ludwig Xiv. und den Türken zugleich bedroht gegen ihn vorgedrungen. Ludwig Xiv. hatte also einen großen Erfolg zu verzeichnen, obwohl ihm die Einverleibung Hollands nicht gelungen war. § 8. Deutschland von Ludwig Xiv. und den Türken zugleich bedroht. [Reunionskammern. — Straßburg 1861. — Die Türken vor Wien 1683.] Trotz des Friedensschlusses setzte Ludwig seine Anstrengungen, sich zum Herrn Deutschlands zu machen, in schamloser Weise fort. Er errichtete Chambres de reunion, Reunionskammern, zu Metz, Besan^on und Breisach, die geschichtlich nachweisen sollten, daß Frankreich infolge der Friedensschlüsse von Münster und Nymwegen noch Ansprüche auf viele Gebietsteile habe, die einst zu den abgetretenen Ländern, wie Elsaß und die Franche Comte, gehört Hätten; er zog die ihm von den Kammern bezeichneten Stücke (über 350 Ortschaften) sofort ein und schädigte dadurch .nicht bloß viele deutsche Reichsstände, sondern auch Spanien, Holland und Schweden, dessen König Karl Xi. aus dem Hause Pfalz-Zweibrücken stammte. Ein Einspruch des deutschen Reichstages gegen diese offenbare Gewaltthätigkeit verhallte ohne Wirkung. Die Schmach des Deutscheu Reiches war aber noch nicht voll: denn Ludwig ließ 1681 mitten im Frieden auch die Freie Reichsstadt Straßburg einschließen und durch Louvois zur Übergabe zwingen; der Bischof Franz Egon von Fürstenberg und eine französisch gesinnte Partei in der Stadt erleichterten den schändlichen Anschlag, gegen den Kaiser und Reich nur ohnmächtigen Unwillen bezeigten. Denn schon zog im Osten ein neuer Sturm Herauf: durch Ludwig aufgehetzt, rückten die Türken unter ihrem Großwesir Kara Mustafa 1683 bis vor Wien, und auch diese Stadt wäre verloren gewesen, Hätte sie nicht Gras Rüdiger von Stahremberg so lange aufs tapferste verteidigt, bis der Reichsfeldherr Karl von Lothringen und der Polenkönig Johann So bi es ki zu Hülfe eilten und durch einen glänzenden Sieg vor den Mauern Entsatz brachten. Trotzdem war die Türkengefahr immer noch so groß, daß der Kaiser 1684 im Waffenstillstände von Regens-bnrg auf die widerrechtlichen Eroberungen Ludwigs vorderhand verzichtete, nur um nach Osten Hin freie Hand zu behalten. § 9. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. 1688—1697. [Schlachten bei Flenrns und am Boynefluß 1690; bei Steen-kerken 1692 und bei Neerwinden 1693. Friede von Rijswijk 1697.] Und schon schickte sich Ludwig zu einem neuen Gewaltstreich an: Im Jahre 1685 starb der letzte Kurfürst ans dem Hause Pfalz-Simmern, und Psalz-Nenbnrg gelangte in den Besitz der Kurpfalz.
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