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1. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 25

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Ii. Germanen und Römer. 25 Midgardschlange setzt durch die Glut ihres Geifers alles in Brand. Voll grimmigen Lasses stürmen die Riesen die Limmelsbrücke hinan; in wildem Kampfe erliegen die Äsen. Die Welt bricht in Feuerlohe zusammen. Das ist die „Götterdämmerung"! — Nur Allvater bleibt übrig, der aus den Trümmern neue Götter, neue Menschen und eine neue, schönere Erde schaffen wird. Der Glaube hat sich erfüllt. Aber nicht dem Feuer erlag die altgermanische Götterwelt, sondern dem Christentum, das die Götter und Göttinnen zu Teufeln und Anholden erniedrigte und alles brandmarkte oder verbot, was irgendwie mit ihnen in Verbindung gestanden hatte. Ii. Germanen und Römer. Ein Jahrhundert vor Christi Geburt traten zum ersten Male germanische Stämme in das Licht der Geschichte. Zunehmende Volksdichte, wachsender Äerdenreichtum, unzureichende Weideplätze und andere Gründe trieben die Kimbern und Teutonen von der jütischen Küste fort. Die Trennung von der Äeimat fiel auf der Stufe der Graswirtschaft nicht schwer, und der Wandertrieb lag den Germanen im Blute. Die Züge der Kimbern und Teutonen waren Ausläufer einer großen germanischen Völkerbewegung, die, wenn auch geschichtlich nicht genauer bekannt, in den letzten Jahrhunderten vor Christus stattgefunden haben muß. Die ursprüngliche Äeimat der Germanen lag nach einer verbreiteten Anschauung in der südrussischen Steppe; an den Strömen entlang zogen sie nordwärts bis zur Ostsee. Dort teilte sich die Welle; während ein Strom, der nordgermanische, über die Jütische Halbinsel und die dänischen Inseln bis zu den Fjorden Norwegens und nach Island zog, wo er seine Eigenart ungestört festzuhalten und auszubilden vermochte, breiteten sich andere Gruppen diesseits der Ostsee in der norddeutschen Tiefebene aus; das waren die Ost- und die Westgermanen. Durch die germanische Einwanderung wurden die Kelten, die bisher im heutigen Deutschland gesessen hatten, west-und südwärts gedrängt, nach Gallien und Italien, und das emporstrebende Latium verspürte die Stöße der Bewegung; versprengte Keltenscharen wurden sogar bis nach Kleinasien gedrängt, wo die Landschaft Galatien den Namen des Volkes bewahrt hat. Von den Kelten haben die germanischen Einwanderer offenbar vieles entlehnt: Geräte, Namen; sogar die Bezeichnung Germanen scheint keltischer Herkunft zu sein1)* x) Unsere Kunde über Deutschlands älteste Bewohner reicht ober noch über die Kelten hinaus bis zu jenem Volke, das wir nur aus vor-
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