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1. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 32

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
32 Iii. Die Völkerwanderung. Werke hellenischer Kunst. Auch dieser Gotensturm konnte nur durch Ansiedlung auf römischem Boden beschwichtigt werden. Diese „friedliche Germanisierung" der Grenzlande nahm im dritten und vierten Jahrhundert auf der gesamten Grenzlinie gewaltig zu. Lunderttausenden „blonder Barbaren" war damit der Schutz des morschen Weltreiches anvertraut, und sein Bestand schien neu gesichert. Da erfolgte 375 der Einbruch der nomadischen Hunnen nach Europa. Damit begann die große Wanderwelle, vor der das Weltreich schließlich zusammenbrach. Der ungewohnten Kampfesweise der hunnischen Reiter-schwärme erlagen nacheinander die germanischen Stämme der Alanen, der Ost- und Westgoten, die sie in ihren Weideniederungen aufscheuchten und vor sich Hertrieben. Schutz und Land begehrend, erschienen Westgotenscharen an der römischen Reichsgrenze, im heutigen Rumänien und Bulgarien. Den römischen Grundherren blieb nichts anderes übrig, als die Fremden, auch nachdrängende Ostgotenhaufen, bei sich anzusiedeln und ihnen einen Teil ihrer Felder und Gehöfte zu überlassen. Allein die römischen Beamten behandelten die ungebetenen Kolonisten hart und unehrlich. Da erhoben sich die gereizten Westgoten und durchzogen plündernd die Balkanhalbinsel; ein Äeer unter dem Kaiser Valens vernichteten sie in der Nähe des heutigen Adrianopel; der Kaiser selbst fiel. Nur durch bedingungslose Gewährung ihrer Forderungen gelang es schließlich, die Gefahr zu überwinden. Durch ein kaiserliches Einquartierungsgesetz wurde den Westgoten das fruchtbare Thracien überlassen; für den Kriegsdienst an der Grenze erzwangen sie einen Iahressold: so merklich ließ das Weltreich die Kraft der Abwehr vermissen. And die 395 erfolgte Teilung ineineost- und West Hälfte, wodurch die Verwaltung und Verteidigung erleichtert werden sollte, während Rom in der Idee ein Einheitsreich blieb, verschärfte die Krisis des tönernen Kolosses nur noch mehr. Gegenseitige Mißgunst entfremdete schnell die beiden Reichsteile. Der byzantinische Staat nahm völlig die Formen des Orients an, und durch die Erhebung des Griechischen zur Amtssprache wurde die Verbindung mit dem Westen noch mehr gelockert. Statt mit vereinten Kräften den Barbaren entgegenzutreten, blickte jeder Teil mit Schadenfreude auf die Not des andern. So reizte der oströmische Kaiser die ihm unbequemen, unruhigen Westgoten selber zum Einfall in Italien auf. Unter ihrem feurigen Könige, dem jungen Amalungen-fproß Alari ch, gingen sie um 400 über den Po. In dieser Not gab der tapfere weströmische Staatsmann Stilicho, ein Vandale, die Provinzen Britannien, Gallien und Spanien preis und zog die dort stehenden Legionen zum Schutz Italiens zurück. Damit rettete er
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