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1. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 67

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Iv. Die Kreuzzüge. 67 kapitel gewählt. Dem Kaiser wurde wenigstens ein Einfluß dabei zugestanden, den er persönlich oder durch Vertreter ausüben konnte. In Deutschland sollte dann die Übertragung des Reichsgutes an den Neugewählten durch Verleihung des Zepters als des Zeichens der weltlichen Macht der Bestätigung durch den Papst vorangehn. Daß es hierdurch dem Kaiser immer noch möglich war, die deutsche Kirche zu beherrschen, sollte das Beispiel Friedrich Barbarossas zeigen. Iv. Die Kreuzzüge. Durch den Investiturstreit hatte sich das Papsttum der kaiserlichen Oberhoheit entzogen; es wollte nunmehr selbständig Schutz und Leitung der Christenheit in geistlichen und weltlichen Dingen übernehmen. Zu gleicher Zeit aber war die schon lange vorbereitete Trennung der morgenländischen Kirche von der abendländischen zur Tatsache geworden. £lnd als das Papsttum sein Bündnis mit den Normannen Anteritaliens schloß, mochten sie ihm nicht nur als wertvolle Bundesgenossen gegen das nordische Kaisertum erscheinen, sondern auch ihre Feindschaft gegen Byzanz machte dem Äeiligen Vater ihren Beistand erwünscht. Das byzantinische Reich hatte in Asien ein Gebiet nach dem andern verloren; das Äeilige Land insbesondere war längst in den Länden der „Ungläubigen". Infolge der schwärmerischen Bußstimmung, die zugleich und im Zusammenhang mit der cluniazensischen Bewegung das Abendland ergriffen hatte, nahmen aber gerade im 11. Jahrhundert die Wallfahrten nach den heiligen Stätten außerordentlich zu. Jetzt kamen auch Bedrückungen der Pilger durch seldschuckische Türken hinzu, die von Innerasien her vorgedrungen waren. Das Papsttum konnte daher seine neugewonnene Stellung nicht besser befestigen, als wenn es die Führung im Kampfe gegen die Angläubigen übernahm und dem abendländischen Kaisertum bei der Lösung dieser seiner wichtigsten Aufgabe den Rang ablief. Der Aufruf zum Kreuzzug, den Papst ilrban Ii. auf dem Konzil von Clermont 1095 ergehen ließ, fand im romanischen Europa begeisterte Aufnahme. Als schwere Last hatte die jugendfrische Ritterschaft den Weltentsagung und Friedfertigkeit fordernden Dienst des himmlischen Lerrn empfunden; wie hätte sie nicht voll heiligen Eifers folgen sollen, als die Kirche sie selbst zum Kampf aufforderte und ihr Gelegenheit gab, durch ritterlichen Waffendienst das Limmel-reich zu erwerben. Als „Gottes Vasallen" waren die Ritter gern zur Kreuzfahrt bereit. Dazu kam, daß Wandertrieb und Abenteuer- 5*
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