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1. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 72

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
72 V. Das Kaisertum der Äohenstaufen. hinterließ der erste Staufer auf dem deutschen Königsthron, als er 1152 starb, seinem Nachfolger die schwierige Aufgabe, der Krone wieder Macht und Ansehen und dem Reiche Frieden zu verschaffen. 2. Friedrich Barbarossa. Auf Grund der letztwilligen Wünsche Konrads Iii. wurde sein eigener minderjähriger Sohn bei der Wahl übergangen und sein Neffe Friedrich zum König des zerrütteten Reiches erhoben. Demwelfen-hause durch seine Mutter nahe verwandt, stand er in guten Beziehungen zu seinem Vetter Heinrich dem Löwen, der alsbald die beiden Herzogtümer seines Vaters Bayern und Sachsen, zurückerhielt. Durch diese kluge Aussöhnung schuf Friedrich nicht bloß mit einem Schlage Frieden im Reiche, sondern zugleich auch die Grundlage einer starken Reichspolitik, die sich ein Vierteljahrhundert bewährte. Der mächtige Welfe konnte nunmehr im Verein mit Albrecht dem Bären, der zwischen Elbe und Oder die Mark Brandenburg gründete, seine großartigen Ostmarkenpläne in Angriff nehmen, die den: Deutschtum verloren gegangenen Gebiete östlich der Elbe zurückzugewinnen. Ein zeitgenössischer Spruch lautet: Leinrich der Leu und Albrecht der Bar, Dazu Friedrich mit dem roten Laar, Das waren drei Lerrn, Die künden die Welt verlern. Auch auf die Wiederherstellung einer starken Reichsgewalt in Italien richtete der junge König seine Tatkraft. Dazu bedurfte er der Unterstützung der übrigen deutschen Großen. Deshalb ließ er sie im Besitze der Macht, die sie im Investiturstreit und den ihm folgenden Wirren errungen hatten. Er erkannte die Reichsfürsten in ihrer Stellung als rechtmäßige Gewalten neben dem König an. Auf sie gestützt, konnte er die Macht des Königtums besonders dadurch erhöhen, daß er wieder entscheidenden Einfluß auf die Besetzung der Bistümer gewann. Nur erprobte, treue Anhänger ließ er wählen, die sich schon in weltlichen und geistlichen Angelegenheiten als zuverlässig erwiesen hatten. Zugleich gelang es Friedrich, seine Lausmacht bedeutend zu vergrößern. So konnte er, auf sein gutes Verhältnis zu geistlichen wie weltlichen Großen und auf die Machtmittel seines Äauses gestützt, den Versuch wagen, die Herrschaft des Reiches in Italien wieder zur Geltung zu bringen. Die ausschlaggebenden Schichten Deutschlands, vom Reichsgedanken erfüllt wie nie zuvor, standen hinter ihm und seinem tatkräftigen Kanzler, dem Kölner Erzbischof Reinald von Dassel.
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