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1. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 86

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
86 Vii. Die Ausbreitung des Deutschtums im Mittelalter. kamen Vertreter der kleinen Kronvasallen und der Aftervasallen hinzu, in deren Lände auch die Verwaltung der Grafschaften gelegt wurde (Selfgovernment). Sie bildeten bald das Laus der Gemeinen (Unterhaus), während die Prälaten und Barone im Lause der Lords (Oberhaus) vereinigt wurden. So war die Macht der englischen Könige beschränkt, aber sie konnten sich auch auf die beiden Körperschaften stützen, wenn es galt, päpstliche Machtansprüche zurückzuweisen. Oberhaus und Unterhaus bildeten die Grundlage für die feste Einheit des englischen Nationalstaates. Zn Frankreich wurde die hohe Aristokratie vom Königtum überwunden, in England trat sie in ihren hohen und niederen Schichten an der Seite des Königs in den Dienst des nationalen Gesamtstaates. Die skandinavischen Völker sind um das Jahr 1000 christlich geworden. König Waldemar I. von Dänemark nahm sein Reich von Friedrich Barbarossa zu Lehn. Nach dem Sturze Leinrichs des Löwen fehlte jedoch im Norden Deutschlands eine Macht, die der aufstrebenden dänischen entgegenzutreten vermocht hätte. So konnte Waldemar Ii. die südlichen Ostseeländer unterwerfen und die slavischen Fürsten von Mecklenburg und Pommern zu seinen Vasallen machen, ohne daß Kaiser und Reich ihm ein Lindernis bereiteten. Ja, Friedrich Ii. bestätigte ihm im Kampfe gegen die Welfen den Besitz aller Länder jenseits der Elbe. 1127 erhoben sich aber die Unterworfenen und machten in der Schlacht bei Bornhöved der dänischen Fremdherrschaft ein Ende. Über die slavischen Nachbarstaaten, von denen Polen und Böhmen die mächtigsten waren, behauptete das Reich von den sächsischen Kaisern an seine Lehnshoheit mit wechselndem Glück. Über Polen hat sie Friedrich Barbarossa zum letztenmal zur Geltung gebracht. Böhmen blieb dauernd beim Reich, und sein König wurde der mächtigste deutsche Territorialfürst. Vii. Die Ausbreitung des Deutschtums im Mittelalter. Durch die Verträge von Verdun und Merfen war die Westgrenze der ostfränkisch-deutschen Macht festgelegt worden. Nationale Gesichtspunkte hatten dabei keine Rolle gespielt; daher deckt sich die 870 festgesetzte Grenze auch fast an keiner einzigen Stelle ihres Verlaufs mit der deutsch-romanischen Sprachgrenze. Indessen überwog im Ostreiche bei weitem das Deutschtum; nur in den westlichen Teilen des Lerzogtums Lothringen konnte sich die französische Sprache halten, besonders in den herrschenden Schichten. Im ganzen ist, von geringen Verschiebungen abgesehen, die Westgrenze des deutschen Volks-
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