Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 101

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Ii. Das deutsche Königtum und seine Äausmachtpolitik. 101 Vasallen der Krone Böhmens. Auch Brandenburg erwarb er 1373 durch Kauf von dem wittelsbachischen Markgrafen Otto (dem Faulen). Aus dem Elbstädtchen Tangermünde suchte er durch Hafenbau und andere dem Verkehr dienende Anlagen einen wichtigen Ausfuhr- und Einfuhrplatz für seine Länder zu machen, die durch die Elbe an den deutschen Nordseehandel Anschluß finden sollten. Das Deutschtum in Böhmen hat er kräftig unterstützt; 'seine wichtigste Tat war 1348 die Gründung der Universität Prag, der die Pariser Sorbonne zum Muster gedient hatte. Nunmehr brauchte der deutsche Student nicht mehr nach Paris, Bologna, Salerno oder gar Salamanka zu ziehen. Den Dom auf dem Lradschin ließ Karl angeblich nach der Beschreibung des Gralstempels in Wolframs „Parzival" erbauen. Die gefestigte Stellung des luxemburgischen Lauses zeigte sich auch darin, daß es Karl Iv. gelang, noch bei seinen Lebzeiten die Königswahl seines ältesten Sohnes Wenzel durchzusetzen. Wenzel erhielt Böhmen; Brandenburg erbte der jüngere Siegmund, Mähren wurde einigen Neffen übertragen. Nach Karls Tode (1378) erwies sich Wenzel freilich unfähig, die Stellung seines Vaters im Reiche zu behaupten. Den mannigfachen und ausgedehnten Fehden zwischen Städten und Fürsten gegenüber vermochte er den Reichsfrieden nicht zu wahren, und als er Reichsrechte in Italien preisgab, nahmen die Kurfürsten dies als Vorwand zu seiner Absetzung. Der Pfalzgraf Ruprecht, der an seine Stelle trat, konnte aber ebensowenig die innere und äußere Anarchie meistern. Nach seinem Tode (1410) kam es zur Wahl Siegmunds, dem allerdings sein Vetter Jobst von Mähren auf Grund einiger Stimmen die Krone streitig machte. Da Wenzel seine Absetzung nie anerkannt hatte, standen im Jahre 1411 drei deutsche Könige einander gegenüber. Jobst starb aber noch im gleichen Jahre, und Wenzel trat zugunsten des Bruders zurück, so daß Siegmunds Königtum bald unbestritten war. Äußerlich angesehen, verfügte er über eine stattliche Macht; denn nach dem Tode seines Schwiegervaters, des Königs Ludwig von Polen und Ungarn, war ihm auch das Magyarenreich zugefallen. Doch hatte er damit zugleich die Aufgabe übernehmen müssen, das christliche Abendland gegen die Angriffe der Türken zu schützen. Dieses orientalische Volk hatte sich seit etwa 1350 auf der Balkanhalbinsel festgesetzt und das byzantinische Reich allmählich auf den Winkel zwischen dem Schwarzen und dem Marmarameer eingeschränkt. Dort konnte es sich noch bis 1453 halten. Auch Siegmund hatte schon mit den neuen Gegnern gekämpft.'und im Jahre 1396 bei Nikopolis an der Donau eine schwere Niederlage erlitten; seine eigene Rettung verdankte er der Sage nach nur dem Eingreifen des tapferen hohenzollen-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer