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1. Allgemeine Weltgeschichte - S. 8

1884 - Leipzig : Weber
8 Erstes Hauptstück. Das Altertum. die Naturkraft selbst, der ein eifriger und ausschweifender Dienst gewidmet wurde. Der Anblick der in wolkenlosem Glanze strahlenden Gestirne ließ die Babylonier in ihnen ihre Götter erkennen, von diesen glaubten sie das menschliche Leben abhängig, aus dem Stande der Gestirne in der Geburtsstunde weissagten die Priester die Zukunft des Menschen. Letztere, die eine erbliche Kaste bildeten, erfanden den Tierkreis und gelangten überhaupt zu weit genaueren astronomischen Resultaten als die Ägypter; sie verstanden die Berechnung der Mondfinsternisse, sie bestimmten das Jahr auf 12 Monate zu 30 Tagen mit 5 Schalttagen, die Woche auf 7 Tage, deren jeder einem Planeten gehörte, sie teilten den Tag in 24 Stunden zu 60 Minuten, den Kreis in 360 Grade. Auch die Herrscher Babyloniens und Assyriens suchten ihren Ruhm in mächtigen Bauten, ihre Werke haben jedoch nicht wie die ägyptischen den Jahrtausenden zu trotzen vermocht. Jedoch während die Trümmerhaufen Babylouiens Jahrhunderte lang nach Baumaterial für jüngere Städte durchwühlt worden sind, haben die der assyrischen unter einer schützenden Decke des Erdreichs uns die Zeugnisse für das hochentwickelte Kulturleben ihrer Erbauer treu bewahrt. Ihre Mauern aus Erdziegeln, mit trefflichem Asphaltmörtel verbunden, waren von außerordentlicher Mächtigkeit, die Wände ihrer Paläste und Tempel bekleideten sie mit buntglasierten Ziegeln oder mit Steinplatten, die mit Skulpturen bedeckt waren, an die Pforten ihrer Königshäuser stellten sie geflügelte Stiere und Löwen mit Menschenhäuptern, die Symbole des Adar und Nergal. Die Babylonier bauten ihre Tempel, um in dem Flachlande Höhen mit bessrer Lust und weiter Umsicht zu gewinnen, turmartig mit mehreren Stockwerken; noch heute ragt der Birs Nimrud, ein Überrest des Nebo-Tempels, 44 m hoch. Ein System von Kanälen, Dämmen und Reservoirs machte Babylonien zu einein Fruchtlande von wunderbarer Ergiebigkeit. Sein Überfluß an Getreide, die Erzeugnisse seiner blühenden Industrie, seine Gewebe, Teppiche, Töpfer- und Glaswaren, seine Salben und geschuittnen Steine erzeugten, verbunden mit der günstigen Lage des Landes, einen lebhaften Handelsverkehr, durch welchen auch das babylonische Maß- und Gewichtssystem, vordem ägyptischen durch Genauigkeit ausgezeichnet, zu den Syrern und von diesen zu den Griechen kam. § 4. Die Völker Syriens. Entsprach der Einförmigkeit der Euphrat- und Tigrisebene die Entstehung großer despotischer Reiche, so begünstigte dagegen die Mannigfaltigkeit des syrischen Berglandes
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