Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Allgemeine Weltgeschichte - S. 104

1884 - Leipzig : Weber
104 Zweites Hauptstück. Das Mittelalter. für Oberdeutschland. Daneben bildeten sich aus den Weistümern einzelner Orte eigene Stadt- und Weichbild rechte, von denen besonders das Magdeburger Grundlage der meisten Stadtrechte in Norddeutschland wurde. Erst das von Italien aus nach und nach eindringende römische Recht bereitete eine spätere Einheit des Rechts vor. § 62. Frankreich und England. Während in Deutschland das Reich zersplitterte und die Königsmacht von der der Vasallen überwuchert wurde, erhob sich in Frankreich die Königsmacht, obgleich zu der Zeit, wo nach dem Aussterben der Karolinger Herzog 987] Hugo Capet von Franzien sich des Thrones bemächtigte, dem 987-1328] Erlöschen nahe, unter seinen Nachkommen, den C ap.e t i n g e rn, über die Vasallen und begründete die nationale Einheit. Zu diesem Resultate trug wesentlich bei, daß die großen Lehen hier nicht aus Stammesverschiedenheiten sondern aus zufälligen Begrenzungen beruhten, daß durch die lange uuunterbrochue Auseinanderfolge der Regierungen das Erbrecht sich befestigte, die Könige nicht auswärts ihre Kraft zersplitterten, die Kreuzzüge die unruhigen Vasallen entfernten und nicht nur die Städte sondern selbst die auf die Freiheiten der Landeskirche eifersüchtige Geistlichkeit eine Stütze des Königtums bildeten. Dagegen eine andere Gefährdung der königlichen Macht und zugleich die unvermeidliche Quelle kriegerischer Verwicklungen entstand aus der Vermählung der von Ludwig Vii. geschiedenen Eleonore von Gnyenne mit Heinrich von Anjou-Plantagen et, durch welche, da Heinrich, durch seine Mutter Mathilde ein Enkel Heinrichs I. von England, 1154 den englischen Thron bestieg, die Könige von England Besitzer von halb Frankreich wurden. Haus Plantagenet 1154—1399. Durch die Gtonstitu-1164] tionen von Clarendon, welche die Geistlichen der königlichen Gerichtsbarkeit unterwarfen, geriet Heinrich Ii. mit dem Erzbischof Thomas Becket, seinem frühern Kanzler, in heftigen Streit, der dem Papste die erste Gelegenheit zur Einmischung in die englischen Angelegenheiten verschaffte und dem Könige, da er als Urheber von Beckets Ermordung galt, tiefe Demütigung eintrug. Die Empörung seiner Söhne, die an Schottland und Frankreich Verbündete feinden, 1199—1216] trübte seine letzten Jahre. Unter dem charakterlosen Johann ohne Land, dem Nachfolger seines Bruders Richards I. Lowen-herz erlitt das Ansehen der Krone schwere Einbuße, indem der 1180-1230] schlaue Philipp Ii. August von Frankreich ihm wegen der Ermordung des jungen Arthur von der Bretagne ferne französischen Lehen durch den neuerrichteten Pairsgerichtshof absprechen ließ und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer