Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Allgemeine Weltgeschichte - S. 112

1884 - Leipzig : Weber
112 Zweites Hauptstück. Das Mittelalter. Böhmen, das er durch Hereinziehung von deutschen Ansiedlern, von Handwerkern und Künstlern, durch Anlegung von Ortschaften, Hebung des Anbaues und Gewerbfleißes und Verschönerung der Hauptstadt Prag, endlich durch die folgenreiche Gründung der 1348] ersten deutschen Universität daselbst zu dem blühendsten Lande des ganzen Reiches machte. 1378-1400] Dem schon bei Karls Iv. Lebzeiten zum Nachfolger-erwählten Wenzel vermachte derselbe Böhmen und Schlesien, während den jüngeren Söhnen Sigismund Brandenburg, Johann die Lausitz, den Vettern Jobst und Procop Mähren zugeteilt wurden. Nicht ohne Einsicht aber ohne Charakter sah sich Wenzel durch Launenhaftigkeit und Jähzorn bald in Zwist nicht bloß mit seinen Verwandten sondern auch mit dem Adel und Klerus Böhmens, namentlich mit dem Erzbischof von Prag verwickelt, dessen Generalvicar Johann von Pomnk er in der Moldau ertränken ließ, und zuletzt sogar von Aufstand bedroht und der Freiheit beraubt, so daß er sich auch bei größerer Geneigtheit nicht um das Reich hätte kümmern können. Vom Könige im Stich gelassen, mußten daher die kleineren Reichsstände selbst auf Schutz gegen mächtigere Feinde Bedacht nehmen. Das Selbstbewußtsein der Städte, die sich durch Aufnahme von Pfahlbürgern verstärkten, war hoch gestiegen, seitdem die Zünfte den Sieg über die patriäscheu Geschlechter und damit Anteil am Stadtregiment errungen hatten. Nach dem Beispiele der benachbarten Schweizer entstand der schwäbische Städtebund zur Erhaltung des Landfriedens und zur Abwehr des Adels, der sich ebenfalls in Bündnisse zusammen-that und die Städte befehdete. Um den Bund der oberdeutschen Städte mit den Schweizern, bereit Eidgenossenschaft sich durch Beitritt von Luzern, Bern, Zürich, Glarus und Zug erweitert hatte, zu sprengen, zog Herzog Leopolb Iii. von Österreich mit der 1386] Blüte der Ritterschaft aus, erlag aber bei Sempach den Streichen der Eidgenossen, die ihre Freiheit durch einen zweiten Sieg bei 1388] Näfels sicherten. Den entgegengesetzten Ausgang nahm der Städtekrieg in Oberdeutschland. Obgleich anfangs bei Reutlingen siegreich, erlitten die schwäbischen Städte bei Döffingen durch ihren erbittertsten Feind, den Grasen Eberhard den Grein er von Würtemberg, eine Niederlage und mußten, da auch die rheinischen bei Worms durch den Pfalzgrafen, die fränkischen durch die Bischöfe und den Landgrafen von Nürnberg geschlagen wurden, ihren Bund auslösen. Zu der Verwirrung des Reichs gesellte sich die die Christen-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer