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1. Allgemeine Weltgeschichte - S. 180

1884 - Leipzig : Weber
180 Drittes Hauptstück. Die neue Zeit. Eroberungen Eugens größtenteils wieder verlor, sondern schied auch, dem Einflüsse des Klerus sowie der slawischen, ungarischen und italienischen Nationalitäten ausgesetzt, mehr und mehr aus der geistigen Gemeinschaft mit dem übrigen Deutschland. Rußland schwankte noch lange Zeit zwischen dem von Peter dem Großen begründeten Reformsystem und dem Widerstande des Alt-russentums, während der Mangel einer geregelten Erbfolge den Thron den Kämpfen und Ränken der Parteien preisgab. Nach Peters I. Tode erhob sein Günstling Menzikoss die Gemahlin desselben, die ehemalige Dienstmagd in Riga, als Katharina I. 1725—27] auf den Thron und schaltete unter ihrem Namen unumschränkt; als er jedoch seine Tochter durch Vermählung mit ihrem unmündigen Nachfolger Peter Ii. auf den Thron heben wollte, wurde er durch die Dolgoruki gestürzt und nach Sibirien verbannt, aber die nun beginnende Reaktion des Altrnssentums vereitelte nach 1730-40] Peters frühem Tode dessen Nachfolgerin Anna mit Hülse zweier Deutscher, des Kanzlers Ostermann und des Feldmarschalls Münnich, der „Väter des russischen Reichs". Münnich gewann 1736-39] in einem ruhmvollen Kriege gegen die Türken, in welchem er Perekop und Oczakow erstürmte und Choczim einnahm, doch nur Asow zurück. Für Annas unmündigen Großneffen Iwan Iii. führte ihr Günstling Biron die Regentschaft, bis er von dessen Mutter und Münnich gestürzt wurde, aber bald brachte eine Palast-1741-62] revolutiou Peters I. Tochter Elisabeth auf den Thron; Iwan wanderte in den Kerker, seine Eltern, Münnich und Ostermann lösten Biron in Sibirien ab, die Verwaltung des Reichs aber verfiel in Bestuchews Händen wüster Zerrüttung, während die Zarin zügellos ihren Leidenschaften stöhnte. § 96. Preußen unter den beiden ersten Königen. Je unaufhaltsamer das Deutsche Reich und seine Einrichtungen dem Verfall entgegengingen, je weniger der Kaiser den Willen noch auch bei dem selbstsüchtigen Widerstreben der Fürsten die Möglichkeit besaß die Würde und Ehre desselben zu vertreten, je mehr an den Fürsten-höfen, wie zumal an dem Augusts des Starken von Sachsen, Sittenlosigkeit und Verschwendung entrissen und das Volk das Gefühl seiner Zusammengehörigkeit verlor, desto wichtiger wurde es für Deutschland, daß durch das Aussteigen Preußens zwar zunächst die abgelebten Formen des Reichs vollends zersprengt, zugleich aber auch die Grundlage für eine neue nationale Gestaltung geschaffen 18. Jan. 1701] wurde. Vermochte auch die glanzvolle Krönung Friedrichs I.
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