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1. Allgemeine Weltgeschichte
1884 -
Leipzig
: Weber
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1. Allgemeine Weltgeschichte 
- S. 224
1884 -
Leipzig
: Weber
224 Drittes Hauptstück. Die neue Zeit.
Preußen und den acht Mittelstaaten beschickten Kongresses zu Karlsbad wegen Einführung der Zensur, Einsetzung einer Zentraluntersuchungskommission gegen demagogische Umtriebe, Überwachung der Universitäten, Verbot der 1815 in Jena gegründeten Burschenschaft und Schließung der Tnrnanstalten wurden trotz einiger Opposition der für ihre Souveräuetät bangenden süddeutschen 16. Mai 1820] Staaten durch die Wiener Schlußakte bestätigt und auf Grund derselben kleinliche, hämische und doch unfruchtbare Verfolgungen angestellt. Metternich setzte die Säuberung des Bundestages von allen liberalen Elementen durch, in Preußen, das sich 1823] ihm völlig unterordnete, schrumpfte das Verfassungswerk zu Provinzialständen zusammen, die Minister W. v. Humboldt, Boyen und Beyme traten zurück, eine engherzige und beschränkte Bureaukratie verwehrte deut „beschränkten Unterthanenverstande" jede Teilnahme an den Staatsangelegenheiten; der Liberalismus fand nur in den süddeutschen Kammern eine Zuflucht. Dennoch blieb der Kern des preußischen Staates gesund; die von dem Könige 1817 gestiftete Union der lutherischen und reformierten Kirche erwies sich, obgleich anfangs nur mit geteiltem Beifall ausgenommen, doch als segensreich, das Unterrichtswesen gedieh unter der Fürsorge des Ministers Altenstein und die Zerrissenheit der Grenzen zwang mit den eigenen materiellen Interessen zugleich die des übrigen Deutschlands in Obacht zu nehmen, wozu die Entwertung der Manufakturen durch Überfüllung des deutschen Marktes mit englischen Waren und die Teuerung des Jahres 1817 den nächsten Anlaß gaben. Auch in Süddeutschland wiesen der Badener Nebenins und der Tübinger Nationalökonom Fr. List die Notwendigkeit einer Regelung der deutschen Zollverhältnisse nach. Da jedoch der Bundestag sich hierzu völlig unfähig erwies, machte Preußen, unbeirrt durch den Zorn seiner kleineren Nachbarn, bei sich selbst den Anfang mit der Reform seines Steuerwesens und der Verlegung der Binnenzölle an die Grenzen. Nachdem eine von den süddeutschen Staaten versuchte Zolleiniguug schon im Entstehen gescheitert war. erweiterte sich das preußische Zollgebiet durch den Beitritt von Hessen Darmstadt, das gegen Einführung der preußischen Verbrauchssteuern Gleichberechtigung in der Zollgesetzgebung und Teilnahme an den Zolleinkünsten nach der Kopfzahl erhielt. Der mitteldeutsche Handelsverein, der die weitere Ausdehnung des prenizisch-darmstädtischen Vereins hindern wollte, zerfiel kläglich in sich selbst, der Beitritt Kurhessens und .der übrigen Dazwischenliegenden bereitete den von Baiern, Würtemberg