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1. Griechische Geschichte - S. 34

1889 - Heidelberg : Winter
34 Von den Perserkriegen bis zum Beginn des peloponnesischen Kriegs. führen. Zwar machten die mächtigeren derselben wiederholt Ausstands-versuche (so Ägina, Samos, Euböa), welche indes von Perikles mit Erfolg gedämpft wurden. Auch durch die Anlage von Kolonieen (wie Thnrii in Unter-Italien, Amphipolis auf der Ehalkidike) suchte Perikles die Seeherrschast Athens zu stützen. Um Athen gegen Gefahren von außen zu schützen, vollendete Perikles die langen Doppelmauern, welche die Stadt mit den befestigten Häsen Piräus und Phaleron verbanden. Zur Bestreitung der Kosten wurden die Überschüsse der Bundeskasse verwendet. Aus derselben entnahm er auch die Mittel, die Hafenbesestigung Athens zu vollenden und die Stadt durch prachtvolle Kunstbauten zu verschönern. Denn er hatte seine Ausgabe darein gesetzt, Athen zum Mittelpunkt hellenischer Kunst und Wissenschaft zu machen. Unter den bildenden Künsten erreichte die Baukunst (Architektur) und die Bildhauerkunst (Plastik, Skulptur) im Zeitalter des Perikles eine hohe Blüte. In der Baukunst waren geschmackvolle Baustile zu höherer Vollendung gelangt, die sich namentlich durch die Säulenordnung unterschieden. Es gab deren drei, die einfache und schmucklose dorische, die schlanke ionische, die reich verzierte korinthische Säulenordnung. Durch die Meister der Bau- und Bildhauerkunst, vorzüglich durch den berühmten Phidias, ließ Perikles herrliche Kunstbauten errichten, mit welchen namentlich die Burg von Athen (Akropolis) geschmückt wurde. Auf der Westseite des Felsens, aus dem die Burg lag, erhoben sich die Propyläen (Eingangshallen), ein Prachtbau mit fünf Durchgängen; die Mitte desselben nahm eine glänzende, aus weißem Marmor gebaute Säulenhalle ein. Zu diesem prachtvollen Marmorthor führte am Fuße des Felsens herauf eine breite marmorne Treppe. Durch die Propyläen gelaugte man zum Tempel der Athene Partheuos (d. H. der jungfräulichen Athene), welcher der Parthenon (d. H. Haus der Jungfrau) genannt wurde. Er hatte die Form eines länglichen Vierecks, war aus dem schönsten weißen Marmor erbaut und von einer marmornen Säulenhalle umgeben. Seine Giebelfelder zierten die herrlichsten Bildwerke. Im Innern stand das gegen 40 Fuß hohe, aus Gold und Elfenbein gebildete Standbild der Pallas Athene, ein Werk des Phidias. Beide Bauwerke, Propyläen wie Parthenon, werden in ihren Trümmern noch heute bewundert. Zwischen Propyläen und Parthenon erhob sich aus der höchsten Spitze der Burg eine gegen 60 Fuß hohe eherne Bildsäule derselben Stadtgöttin von Athen; ebenfalls ein Werk des Phidias. Der Helmbusch der Göttin leuchtete den Schiffern, die vom Vorgebirge Sunion sich der Stadt näherten, meilenweit entgegen1. Auch die Stadt selbst war mit den herrlichsten Gebäuden, mit Tempeln, Altären, Theatern, Gymnasien, Gemäldehallen (Stoa Poikile, d. i. bunte Halle) geschmückt. Die Stoa Poikile enthielt die prachtvollen Wand- 1 Auch das Standbild des Zeus in Olympia, welches für das größte Werk der bildenden Kunst im Altertum galt, war von Phidias geschaffen. Die bedeutendsten Vertreter der Plastik und Skulptur im 4. Jahrh, sind außer Phidias noch Myron, Polykletus, Praxiteles, Päonius, sowie der Erzgießer Lysippns (zur Zeit Alexanders d. Gr.).
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