Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Griechische Geschichte - S. 41

1889 - Heidelberg : Winter
Sittlicher Verfall der Athener. Tod des Sokrates. 41 Schon im folgenden Jahre vernichtete der spartanische Feldherr Lysander 405 die athenische Flotte, welche er unvorbereitet überrascht hatte, bei Aigvs-potamoi (bei dem Ziegenfluß am Hellespont)und entschied so das Schicksal Athens. Lysander segelte alsbald in den Piräus ein und schloß Athen von der Verbindung mit dem Meere ab, während es gleichzeitig von einem spartanischen Heer unter König Pausanias auf der Landseite umschlossen gehalten wurde. Nach viermonatlicher Belagerung sah sich die ausgehungerte Stadt zur Übergabe genötigt. 404 Die Besiegten mußten ihre Kriegsschiffe (bis aus 12) ausliefern, die langen Mauern und die Hafenbefestigungen des Piräus schleifen und anstatt der Demokratie eine Oligarchie von 30 Männern (den sogenannten 30 Tyrannen) einsetzen, die durch eine spartanische Besatzung unterstützt wurde. Die Herrschaft Athens wurde aus Attika beschränkt; es' mußte fortan dem spartanischen Bunde beitreten. So war der säst dreißigjährige peloponnesische Krieg beendet und Sparta übernahm wiederum die Hegemonie der griechischen Staaten. Doch die Herrschaft der 30 Tyrannen, unter welchen Kritias der einflußreichste war, hatte keinen langen Bestaub. Schon im folgenden Jahre wurde ihre Schreckensregierung, die unter dem Schutze einer spartanischen Besatzung mit Willkür und Grausamkeit gegen die Anhänger der Volkspartei wütete, durch Thrasybulns gestürzt2. Derselbe erstürmte an der Spitze der Vertriebenen von der Grenzfestung Phhle aus den Piräus (in diesem Kamps fand Kritias feinen Tod), verjagte die Dreißig und stellte die solonische Verfassung wieber her, nachbem er eine allgemeine Amnestie erlassen hatte. § 16. Sittlicher Verfall der Athener. Tod des Sokrates. Vier Jahre nach der Wiedereinsetzung der Volksherrschaft fiel der edle, weise Sokrates dem Neid und Haß seiner Feinde zum Opfer. Ihm, den 399 das delphische Orakel für den Weisesten erklärte, galt als Anfangspunkt der Weisheitserforschung und sittlichen Besserung die Prüfung des eigenen Geistes und die Selbsterkenntnis; daher stellte er als erste Anforderung hin: „Erkenne dich selbst". Wie er aber unausgesetzt an der geistigen und sittlichen Vervollkommnung feiner selbst arbeitete, so suchte er auch das sittlich gesunkene Volk zu bessern und durch Wahrheit zur Tugend hinzu-führen, indem er auf dem Markte und in den Straßen Athens feine Mitbürger belehrte, ermahnte, ihnen durch fein mäßiges, tugendhaftes Leben mit dem würdigsten Beispiel voranging. Sein Wahlspruch war: „Nichts bedürfen ist göttlich und am wenigsten bedürfen der Gottheit am nächsten". Bald vereinigte er um sich einen Kreis edler Jünglinge, welche mit 1 Nur Korion rettete sich mit zehn Schiffen nach Cypern. 2 Auch Alkibiades wurde von den athenischen Oligarchen verfolgt. Derselbe hatte sich nach seiner Absetmng auf seine Güter nach Thrakien zurückgezogen. Bald suhlte er sich dort nicht mehr siche^ weil ihm die Spartaner und die Drechig nach dem Leben stellten. Er flüchtete sich daher zu dem persischen Statthalter nach Phrygien, von dem er anfänglich freundlich aufgenommen, aber später auf Drängen des Lysander ermordet wurde.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer