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1. Lebensbilder aus der deutschen Götter- und Heldensage - S. 151

1891 - Leipzig : Voigtländer
— 151 — Saragossa entbietet dir seinen williglichen Dienst und mit ihni alle Fürsten des Landes. Sie bitten dich, daß du sie durch die Taufe in die Christenheit aufnehmen lassest; dafür wollen sie dir immer Unterthan sein und Zins zahlen, so viel du verlangst. Sie bitten dich aber, unser Land nicht länger zu bekriegen, sondern nach deiner Heimat zurückzukehren, und wenn du auf Michaelistag eine Versammlung in deiner Stadt Aachen hältst, so will Marsilie und tausend Fürsten dahin kommen und sich taufen lassen." Das war dem Kaiser lieb zu hören, und er antwortete: „Daran hat König Marsilie wohlgethan. Begebt euch nun bis morgen in die Herberge, ich will mit meinen Helden die Antwort beraten." Als nun alle Paladine, Herzöge und Bischöfe vor dem Kaiser versammelt waren und ihren Rat geben sollten, da erhob sich zuerst Roland: „Es ist nur eine List von König Marsilie," sprach er, „er will uns nur ins Verderben locken, denn mit dem Frieden ist es ihm gewiß kein Ernst." So sprach auch Olivier, der Freund Roland's, und alle Paladine traten ihrer Meinung bei. Aber des Kaisers Schwager, Herzog Genelun, trat ihnen entgegen. Er schalt Roland, daß er im Rate vor den Alten gesprochen hatte, und fuhr dann fort: „Roland und seine Gesellen, die Pcilabine, desonbers auch Olivier, sinb voll unbänbiger Kriegslust. Sie können nicht Menschen-blut genug vergießen und würden am liebsten ganz Spanien von einem Ende zum andern verheeren." Das kränkte beit Rolanb sehr, aber er verblieb bei seiner Meinung und mit ihm die Paladine. „Marsilie ist treulos", sprachen sie, „und man darf sich auf fein Wort nicht verlassen." Als Kaiser Kflrl hörte, daß die Helven nicht recht einig waren, (denn auch Genelun hatte einige auf seiner Seite) da schickte er sie fort, damit sie unter sich berieten und dann am anderen Tage ihm ihren Beschluß mitteilten. Jetzt einigten die Helden sich, benn ein alter weiser Bischof, Johannes, gab den
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