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1. Der deutsche Geist im Weltkrieg - S. 2

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2 Fürst von Büloro über den Krieg \. Die Stimmung in den ersten Wochen der Krieges. a) Hürst von Büloro über den Krieg.1) His der Herausgeber der Korrespondenz „Norden" vom Fürsten im Hotel Kdlon empfangen wurde, richtete er vor allem die Frage an ihn, wie er über den weiteren Verlauf des Riesenkampfes denke, der die Welt mit feinem Getöse erfüllt. „tt)ir werden siegen, weil wir siegen müssen," erwiderte mit tiefem (Ernst der Altreichskanzler. „Das deutsche Volk ist noch nie feinen Feinden erlegen, wenn es einig war, und niemals im Laufe feiner langen und wechfelvollen (Beschichte war es so einig wie heute. Xdie oft haben scharfsinnige Beobachter unseres politischen Lebens, wie oft Kenner unserer Volksseele, wie oft hat ein Bismarck darüber geklagt, daß es uns Deutschen so schwerfalle, kleine Meinungsverschiedenheiten großen gemeinsamen Zielen unterzuordnen. Der Sturmwind dieser Tage hat weggefegt, was rückständig und kleinlich an uns war. Dieser Krieg hat uns alle besser gemacht*, sagte mir gestern ein alter Freund. Das gilt von dem einzelnen, es gilt von dem ganzen Volk. Der volle Einklang zwischen Staatsgefinnung und volksempfinden, die in Fleisch und Blut übergegangene Überzeugung, daß das Los jedes einzelnen mit dem Schicksal des Ganzen unauflöslich verknüpft ist, haben sich in diesen Tagen in überwältigender Weise Bahn gebrochen. Hinter uns in wesenlosem Scheine liegen die Zänkereien früherer Tage, wir erkennen, wie wenig vielfach das bedeutete, das uns zu trennen schien, von welch vitaler Bedeutung das ist, was uns verbindet. (Ein Sozialdemokrat, der Reichstagsabgeordnete Dr. Südekum, hat in einer schwedischen Zeitung in einer öffentlichen (Erklärung dem Empfinden der gesamten Nation Kusdruck gegeben, wenn er schreibt: ,tdir in Deutschland, und zwar alle Parteien und alle Volksschichten, sind von der Überzeugung tief durchdrungen, daß wir siegen müssen oder untergehen/" Fürst Büloro fuhr fort: „Ittan kann die Lage, in der wir uns befinden, und die Hufgabe, vor der wir stehen, nicht klarer formulieren. Aber wir werden oben bleiben, mit uns ist der Geist unserer Väter, der Geist von Schiller und Kant, von Schleiermacher und Fichte. (Er geht unfern Heeren voran, er weist uns die Wege. Idenn Goethe wieder unter Uns weilte, er würde lächelnd und befriedigt manches zurücknehmen, was er über deutsche Untugenden gesagt und geklagt hat. Idenn Bismarck und 1) Aus der „Poffifchen Zeitung" vom 7. September, Hr. 454.
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