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1. Weltbürgertum und Staatsgefühl - S. 9

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Der Staat ein Uhrwerk 9 „Ich habe in meiner Poesie nie affektiert. — Was ich nicht lebte und was mir nicht auf die Nägel brannte und zu schaffen machte, habe ich auch nicht gedichtet und ausgesprochen. Liebesgedichte habe ich nur gemacht, wenn ich liebte. Wie hätte ich nun Lieder des Hasses schreiben sönnen ohne haß! — Und, unter uns, ich haßte die Franzosen nicht, wiewohl ich Gott dankte, als wir sie los waren. Wie hätte auch ich, dem nur Kultur und Barbarei Dinge von Bedeutung sind, eine Nation hassen können, die zu den kultiviertesten der Erde gehört und der ich einen so großen Teil meiner eignen Bildung verdankte! „Überhaupt", fuhr Goethe fort, „ist es mit dem Nationalhaß ein eigenes Ding. — Huf den untersten Stufen der Kultur werden sie ihn immer am stärksten und heftigsten finden. (Es gibt aber eine Stufe, wo er ganz verschwindet und wo man gewissermaßen über den Nationen steht, und man ein Gluck oder ein Wehe seines Nachbarvolkes empfindet, als wäre es dem eigenen begegnet, diese Kulturstufe war meiner Natur gemäß, und ich hatte mich darin lange befestigt, ehe ich mein sechzigstes Jahr erreicht hatte." Iii. Gleichgiltigkeit gegen den „Maschinenstaat". \. Der Staat Friedrichs 11. das „große Uhrwerk" (Goethe)? Rn Charlotte v. Stein. Berlin, Sonntag d. 17. Abends [1778]. ... (Es ist ein schön Gefühl, an der Quelle des Kriegs zu sitzen in dem Augenblick, da sie überzusprudeln droht. Und die Pracht der Königsstabt, und Leben und Ordnung und Überfluß, das nichts wäre ohne die tausend und tausend Menschen, bereit, für sie geopfert zu werden. Menschen, Pferde, Wagen, Geschütz, Zurüstungen, es wimmelt von allem. Der Herzog ist wohl, Wedel auch und sehr gut. Wenn ich nur gut erzählen kann von dem großen Uhrwerk, das sich vor einem treibt, von der Bewegung der Puppen kann man auf die verborgnen Räder, besonders auf die große alte Walze gezeichnet, mit tausend Stiften schließen, die diese Melodien eine nach der andern hervorbringt. . . . 2. Wilhelm von Humboldt gegen die Vielregiererei? 3ch rede daher hier von dem ganzen Bemühen des Staats, den positiven Wohlstand der Nation zu erhöhen, von aller Sorgfalt für die Bevölkerung des Landes, den Unterhalt der (Einwohner, teils geradezu durch Armenanstalten, teils mittelbar durch Beförderung des Ackerbaues, der Industrie und des Handels, von allen Finanz- und Münzoperationen, (Ein- und Ausfuhrverboten u. f. f. . . . 1 Aus Goethes Briefen in Goethes Werken, herausgeg. im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen Iv, Abteilung Iii. fi. Bühlau, Weimar 1888. Bb. Iii S. 224 ff. 2 Aus W. v. Humboldt, Ideen zu einem versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staats zu bestimmen (1792). Trewendt, Breslau 1851. S. 18 ff. Quellenfammlung Ii, 68: Me per, Weltbürgertum u. Staatsgefühl 2
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