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1. Weltbürgertum und Staatsgefühl - S. 13

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
mein Vaterland 13 Du pflanzetest dem, der denket, und ihm, der handelt! Weit schattet und kühl dein Hain, steht und spottet des Sturmes der Zeit, spottet der Büsch’ um sich her! Wen scharfer Blick und die tanzende glückliche Stunde führt, der bricht in deinem Schatten, kein Märchen sie, die Zauberrute, die nach dem helleren Golde, dem neuen Gedanken, zuckt. Oft nahm deiner jungen Bäume das Reich an der Rhone, oft das Land an der Thernf' in die dünneren Wälder. Warum sollten sie nicht? (Es schießen ja bald andere Stämme dir auf! Und dann, so gehörten sie ja dir an. Du sandtest deiner Krieger hin. Da klangen die Waffen; da ertönte schnell ihr Kusspruch: Die Gallier heißen Franken, Engelländer die Briten! Lauter noch ließest du die Waffen klingen. Die hohe Rom ward zum kriegerischen Stolz schon von der Wölfin gesäugt; lange war sie Welttprannin. Du stürmtest, mein Vaterland, die hohe Rom in ihr Blut! Hie mar gegen das Ausland ein anderes Land gerecht wie du. Sei nicht allzu gerecht! Sie denken nicht edel genug, zu sehen, wie schön dein Fehler ist. (Einfältiger Sitte bist du und weise, bist ernstes, tieferes Geistes. Kraft ist dein Wort, (Entscheidung deinschroert. Doch wandelst du gern es in die Sichel und triefst, wohl dir! von dem Blute nicht der anderen Welten. Mir winket ihr eiserner Arm! Ich schweige, Bis etwa sie wieder schlummert, und sinne dem edlen, schreckenden Gedanken nach, deiner wert zu sein, mein Vaterland. 2. Deutsche Größe (Schiller).1 Wo der Franke, wo der Brite mit dem stolzen Siegerschritte herrschend sein Geschick bestimmt, über seinen Hacken tritt! Schweigend in der Ferne stehen und die (Erde teilen sehen. Darf der Deutsche in diesem Augenblicke2, wo er ruhmlos aus feinem tränenvollen Kriege geht, wo zwei übermütige Völker ihren Fuß auf feinen Hacken setzen und der Sieger sein Geschick bestimmt — darf er sich fühlen? Darf er sich feines Hamens rühmen und freuen? Darf er fein Haupt erheben und mit Selbstgefühl auftreten in der Völker Reihe? 3a er darf’s! (Er geht unglücklich aus dem Kampfe, aber das, was feinen Wert ausmacht, hat er nicht verloren. Deutsches Reich und deutsche Hation sind zweierlei Dinge. Die Majestät des Deutschen ruhte nie auf dem Haupt feiner Fürsten. Abgesondert von dem politischen hat der Deutsche sich feinen eigenen Wert gegründet, und wenn auch das Imperium unterginge, so bliebe die deutsche Würde unangefochten. Sie ist eine sittliche Größe, sie wohnt in der Kultur und im Charakter der Hation, der von ihren politischen Schicksalen unabhängig ist. Dem, der den Geist bildet, beherrscht, muß zuletzt die Herrschaft werden,... das langsamste Volk wird alle die schnellen, flüchtigen einholen. Unsere Sprache wird die Welt beherrschen. 1 Gedichtentwurf über Deutschlands Zukunft. Man hat ihm später den Titel „Deutsche Größe" gegeben. Schillers sämtliche Werke, Säkularausgabe 1905. Bb. Ii S. 386 f. Der (Entwurf ist entstanden im Frühling des Jahres 1801. (Er ist hier gekürzt, vgl. Theob. Birt, Schiller der Politiker im Licht unsrer großen Gegenwart. Cotta, Stuttgart und Berlin 1916. 8 Februar 1801 der Frieden von Lüneville, durch den Hapoleon Deutschland zerriß.
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