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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 17

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Sieg des Despotismus in Frankreich, politisches Ubergewicht ?c. 17 Sprache und Sitte hatte in Deutschland zwar schon vor Ludwigs Zeit be-gnnen, ward aber erst allgemeiner Unfug durch das politische berwiegen Frankreichs und die berhandnehmende Unsitte, in Paris die feine Sitte", die Courtoisie, kennen zu lernen. Mit seltenem Scharfblicke whlte sich Ludwig die Werkzeuge seines Willens, die es doch verstanden, den Herrn nach ihren Absichten zu leiten, der Hinwiederun, sie in Demut dadurch hielt, da er keinem mehr Einflu als dem andern einrumte. Dem gefhrlichen Rnkeschmied Fouquet, dem allzusichern Oberintendanten der Finanzen, bereitete er jhen Sturz und betraute uach und nach dessen Gegner und Nebenbuhler Colbert, der sich Ludwigs, aus ganz einfachen Verhltnissen emporarbeitete, mit den mtern eines Ministers fr das Innere, fr die Finanzen, den Handel, fr Knste und Fabrikwesen. So hart und rcksichtslos dieser brgerliche Minister war. so reich an Kenntnissen und so unermdlich arbeitsam war er auch. An Genialitt bertraf ihn der Minister der auswrtigen Angelegenheiten Lyonne, ein Meister der Strategie auf dem Gebiete der Diplomatie, an Gefhlslosigkeit und Gewaltttigkeit der Kriegsminister Louvois, Nach-folger seines edleren Vaters Le Tellier und Heranbildner des streng recht-lichen, groen Festnngsbaumeisters Vaubau, dessen Kunst Frankreich im Spanischen Erbsolgekrieg rettete. Louvois leistete als Neuordner des ganzen franzsischen Heerwesens, das er zum strksten und schlagfertigsten Europas machte, Groartiges, erntete aber fr seine unmenschliche Kriegsfhrung auch den verdienten Fluch der mihandelten Völker. An der Spitze der tchtige Truppen standen gut ausgebildete Offiziere und hervorragende Heerfhrer wie Eonde, Turenne, Luxembourg, Villars uftv. Die unter Mazarin vernachlssigte Marine wurde wieder gehoben, konnte jedoch die Seemacht Gemacht Englands nicht erreichen. Die Erhhung der Wehrkraft sicherte einmal die Ruhe im Innern und die unumschrnkte Gewalt des Knigtums, dann aber gewhrte sie die Mglichkeit zur Durchfhrung der Obmacht der das Ausland. Das Heer erhielt die Strke von der 200000 Mann geschulter Truppen, die ganz zur Verfgung des Knigs standen, deren Offiziere, auch wenn sie ihre Stellen kauften, doch von unten auf dienen muten und vom Könige ernannt, vom Könige bezahlt wurden. Wichtige Verbesserungen waren die Einfhrung der Uniform, des Bajonetts und selbstndiger Artillerieregi-menter sowie die Verstrkung der berittenen Infanteristen, der Dragoner. Den Zwecken des Absolutismus im Innern diente die Polizei und der Schrecken der lettres de cachet, der Formulare, durch welche im Namen a Le*trt des Knigs ohne gerichtliches Urteil Miliebige, Mivergngte, Verdchtigede fachet' und Unbequeme in Hast genommen und gehalten werden konnten. Die Presse stand unter scharfer Kontrolle. Die ganze Staatsverwaltung wurde zentralisiert. Von Berufung Zentraii-der Reichsstnde war keine Rede mehr, die Parlamente durften nicht wagen, *att0"' gegen Erlaffe des Knigs Einwnde zu erheben, den Provinzialstnden blieb Weltgeschichte fr die Oberstufe d. Studienanst. S. Bd. 2
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