Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der neueren Zeit - S. 51

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Emporsteigen Brandenburg-Preuens. 51 zu lassen. Wer Geld besa, der mute bauen. Er selbst errichtete die Wmwhrts-Charit e in Berlin, das groe Hospital, und das Militrwaisenhaus in Dichtungen. Potsdam. Aber er urteilte: Wenn ich baue und verbessere das Land und mache keine Christen, so Hilst mir alles nichts." Von dem hohen Schulen. Werte religiser Erziehung durchdrungen, sorgte er daher namentlich fr Grndung von Volksschulen auf dem Lande, deren unter seiner Regie-rung der 2000 entstanden. Schon 1717 ordnete er an. da die Kinder vom 6. bis zum 12. Lebensjahre die Schule besuchen sollten. Nicht ohne Berechtigung erhielt er darum den Ehrennamen des Vaters der preuischen Volksschule, doch vermochte er den allgemeinen Schulzwang nicht durch-zufhren. Im Jahre 1735 rief er das erste Lehrerseminar ins Leben. Bei diesem Sinn fr die Unterweisung des Volkes in den Glaubenslehren, im Lesen. Schreiben und Rechnen ist seine gnzliche Gleichgltigkeit gegen die Wissenschaften verzeihlich. Gelehrte, wie Paul vou Gundling, ein Wissenschaft. Mitglied seines berhmten Tabakskollegiums, behandelte er als halbe Narren. Den Philosophen Christian Wolfs zu Halle verwies er auer Landes, weil ihm der diesen hinterbracht ward, er lehre, wegen der Vorherbestimmung seien Ausreier fr ihre Fahnenflucht eigentlich nicht verantwortlich. Als er fein Unrecht einsah, versuchte er dem Verunglimpften Genugtuung zu leisten und studierte sogar desseu staatswirtschastliche An-sichten. Die Rcksichtslosigkeit in diesem Falle erklrt sich ans seiner reit-gisen Stellung; denn obgleich streng calvinisch gesinnt, verwarf er doch die Lehre von der Prdestination und geriet darber auer anderen tieferen Grnden in bitteren Zwist mit seinem Sohne. War Berlin nach dem H-er. Urteil Friedrichs des Groen unter dem ersten König das nordische Athen", so ward es unter Friedrich Wilhelm I. das nordische Sparta". Denn der Vermehrung des Heeres, als der sichersten Sttze fr den Staat, und seiner Ausbildung, bei der ihn namentlich Leopold von Anhalt-Dessau untersttzte, galt seine Hauptsorge. Die 83000 Mann des brandenburgisch-preuischen Staates, darunter 64000 Mann Fuvolks, waren die bestgeschulten der Welt, berhmt durch Gleichtritt und Einheitlichkeit des Schieens, bei dem sie zuerst den vom Dessauer erfundenen eisernen Ladstock benutzten, bekannt auch durch den furchtbaren Drill, die eiserne Mannszucht und die Sauberkeit bei peinlichster Sparsamkeit. Vom Offizierkorps, das Hauptschtich aus Adligen bestand, verlaugte er vor allem Tapferkeit und Ehrenhaftigkeit, stramme Dienstersllnng und unentwegte Knigstreue. Die wichtigste Neuerung war die Einfhrung des Kanton-reglements (1733), durch welches der Grundsatz der allgemeinen Wehr-Pflicht vorbereitet wurde, wiewohl viele (z. B. die Stdter) durch Herkunft oder Stand von deren Ausbung befreit blieben. Seither wurden Leute fr das Heer geworben oder gepret. Jetzt erhielt jedes Regiment einen bestimmten Aushebungsbezirk, in welchem jeder neugeborne Sohn en-rolliert" d. h. in die Stammrolle als knftiger Rekrut eingetragen und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer