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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 90

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
90 Die Zeit der gr. franzsischen Revolntion u. d. napoleonischen Militrdiktatur. Die Nationalversammlung (1789 1792). 63. Die verinlfunggebende Versammlung (5. Mai 1789 bis 30. September 1791). Die Wahlen zu den Reichsstnden brachten das ohnehin durch Miwachs und Teuerung erregte Volk in eine gewaltige Bewegung. Eine Masse von Flugschristen berschwemmte das Land. Eme Sieys,der am meisten gelesenen war die des Abbe Sieyes Qu'est-ce que le tiers etat?", weil sie dem dritten Stand, der seither nichts gegolten habe, die Bedeutung des ganzen Volkes zuerkannte. Ihre Wirkung warum so starker, weil Necker ihm die gleiche Zahl von Abgeordneten, wie den beiden bevorrechteten Stnden zusammen zugestanden, der die Art der Beratung und Abstimmung aber, ob getrennt oder gemeinsam, ob nach Stnden oder nach Kopsen, keine Anordnung getroffen hatte. So 5- ^ beschftigte denn diese Vorfrage zunchst die am 5. Mai 1789 in Ver-1789, saittes zusammentretende Versammlung, ohne sich einigen zu knnen. Von 1237 Abgeordneten gehrten 676 dem dritten Stand. 561 den Privilegierten an. An Stoff zur Beratung und grndlicher Reform fehlte es nicht, denn die Vertreter des Volkes brachten schwere Aktenbndel voll Klagen und Forderungen ihrer Whler, die cahiers, mit. Dem Streit der die unerledigte Vorfrage machte der dritte Staud durch einen Ge-waltschritt ein Ende, als er auf den Antrag des Abgeordneten Sieyes I?. Juni am 17 Juni sich als Nationalversammlung erklrte und die beiden Assemblierern Stnde znm Anschlu aufforderte. Am 20. Juni verpflichtete sich nationale der revolutionre Stand im Ballhaufe eidlich, sich nicht eher zu trennen, taante. als bis dem Reiche eine Verfassung gegeben sei. und ging auch aus knig-lichen Befehl nicht auseinander. Als der redegewaltige Abgeordnete fr Mirabeau Mx Gabriel Houore Riquetti Graf Mirc^beau d. I., ein fittlich an-der Jngere. ^Qnn# flkr wo^ der bedeutendste Politiker der Versammlung, dem kniglichen Abgesandten erklrte, mau werde nur der Gewalt der Bajonette weichen, sgte sich der König und befahl selbst dem Adel nnb Klerus, sich mit dem dritten Stand zu vereinigen (27. ^uni). Die alte stndische Ordnung war mit dieser Waffenstreckung der Krone vernichtet. Bei der Schwche der Regierung hatten alle, die aus der Zertrm-merung der bestehenden Verhltnisse Gewinn erhofften, unklare politische Schwrmer, fanatische Republikaner, hinterlistige Egoisten und arbes-loses Gesindel der schlimmsten Sorte, leichtes Spiel. Alle Schritte des Knigs, alle auch die unverfnglichsten Maregeln, wie die Verlegung von Regimentern, wurden bel gedeutet. Der wahre Herd der Revolution war das Riesen-Vergngungslokal des Palais royal. Eigentum des Herzogs Louis Philipp von Orleans, der mit seinem Gelde die Hetzer. Schreier und Verfhrer besoldete. Das Volk lie sich, wie stets in auf-geregten Zeiten reizbar, leicht durch falsche Gerchte betren und von den aus ganz Frankreich herbeistrmenden Tagedieben mit ihrem weiblichen Anhang zu Gewalttaten fortreien. Die Truppen lieen sich gleichfalls
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