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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 110

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
110 Die Zeit der gr. franzsischen Revolution u. d. napoleonischen Militrdiktatur. heit der Zukunft frderlich gewesen sein, so brachte doch die Aufhebung so vieler kleinen, dem Untertan behaglichen Heimsttten manche Nachteile und uugewohnte Auflagen mit sich. Dem Hanpte des hl. rmischen Reiches deutscher Nation war mit der Skularisation der geistlichen Frsten-tmer die Hauptsttze entzogen. Als Napoleon Bonaparte seine unum-schrnkte Macht mit dem hchsten monarchischen Titel versah, nahm Franz Ii. den Titel Kaiser von Osterreich" an (1804) und legte zwei Jahre spter die rmische Kaiserkrone nieder. 73. Das Kaisertum Napoleons l. (18041814). Mit Kraft und unleugbarer Klugheit stellte der Erste Konsul die Ordnung in Frank-reich wieder her. Durch Anlage von Heerstraen und Kanlen erleich? terte er den Verkehr, durch Schutzzlle hob er die Gewerbettigkeit, durch einheitliche Regelung des Unterrichtswesens frderte er die Bildung. So kehrte allmhlich nach der entsetzlichen Erschtterung der Vergangenheit Sicherheit, Ruhe und Wohlstand zurck. Den Vendeern und Bretonen ward Straflosigkeit zugesichert, den Emigranten Heimkehr ermglicht, den Ehrgeizigen die Bahn zu hohen mtern und zu kriegerischen Ehren er-ffnet, sogar wieder ein Orden gestiftet, das Kreuz der Ehrenlegion (1802). Eine wahrhaft groartige Schpfung war die Zusammenfassung des Rechtes Napoilon in dem Code Napoleon, dessen erster Teil, der Code civil des Francais, 1804 (1811). fchon 1804 erschien. Versuche, den neuen Herru zu beseitigen, miglckten. Einen Mordanschlag (1800) rchte der Erste Konsul durch Deportation an zahlreichen Republikanern. Cadoudal bte eine royalistische Verschwrung mit dem Tode. Der mitschuldige Pichegru ttete sich selbst im Ge-sngnis, der gleichfalls beteiligte Moreau flchtete nach Amerika (1804). Um die Royalisten von weiteren Anschlgen abzuschrecken, lie Napoleon den ganz unschuldigen Herzog von Enghien auf badischem Gebiete aufheben und kurzerhand in Vincennes erschieen (1804). Die Polizei bte strenge Auf-ficht und hielt die gefhrliche Presse im Zaum. Die Verfassung erfuhr eine Abnderung in monarchischem Sinn, und am 18. Mai 1804 sprach sich das Volk durch Abstimmung fr den im Tribunat von einem alten Napoleons Republikaner gestellten Antrag aus, Napoleon zum erblichen Kaiser 2.^Dez? ^er Franzosen zu erheben. Am 2. Dezember 1804 lie er sich zu 1804. Paris von dem Papste Pius Vii. salben und setzte sich und der ihm jetzt in der Eile kirchlich angetrauten Gemahlin Josephine die Krone aufs Haupt. Im folgenden Frhjahr (1805) krnte er sich im Mailnder Dom zum König von Italien und ernannte den Stiefsohn Eugen Beau harnais als seinen Thronerben zum Vizekuig von Italien. In Nachahmung des zertrmmerten Ancien regime richtete der neue Monarch einen glnzenden, genau abgestuften Hofstaat mit reichem Zeremoniell ein, ernannte seine Diener zu Growrdentrgern, verdiente Heer-fhrer zu Marschllen, schuf neue Adelstitel aller Rangstufen und ver-
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