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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 128

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
128 Die Zeit der gr. franzsischen Revolution u. d. napoleonischen Militrdiktatur. auf die Landgemeinden, die Kreise und Provinzen mute Stein verzichten, da er am 24. November 1808, um dem Staate keine Verlegenheiten zu bereiten, abermals seine Entlassung nahm. So unterblieb zum Schaden fr Preußen auch die Verwirklichung des groen Gedankens, das Volk mndig zu machen und zur Teilnahme an der Staatsverwaltung durch eine allgemeine Nationalreprfentation" stndischen Charakters heran-znziehen. Staats- Die am Tage der Verabschiedung Steins erlassene Verordnung Verwaltung. ^ Verfassung der obersten Verwaltungsbehrden legte den Grund zu einer einheitlichen Staatsverwaltung. An die Stelle der Provinzial-minister trat ein Staatsministerium mit fnf Fachministern fr die aus-wltigen Angelegenheiten, fr das Innere, fr Krieg. Justiz und Fi-nanzen; dazu kamen 1817 das Kultusministerium und nach 1848 die Minister fr Landwirtschaft, fr Handel und Gewerbe und fr die ffentlichen Arbeiten. Eine beratende Behrde, der Staatsrat, wurde selten berufen und erst 1884 wiederhergestellt. Justiz und Verwaltung blieben getrennt. Knigliche Regierungen" ersetzten die seitherigen Kriegs-und Domnenkammern. Die Spitze der Provinzialverwaltnng bildete von jetzt ab der Oberprsident. Geistige und 85. Geirtige und littliche Wiedergeburt. Nach kurzer Ttig- Ss keit des schwachen Ministeriums Altenstein-Dohna wirkte Gras Harden- gebuvt berg im Geiste Steins, von treu vaterlndischer Gesinnung wie dieser, an Charaktereigenschaften nicht an ihn heranreichend. Auf Wilhelm von Humboldts Anregung grndete der König 1810 die Universitt Berlin, deren erster Rektor der Philosoph Johann Gottlieb Fichte war. Wie er in seinen Reden an die deutsche Nation" (1807/8) die Schuld der Zeit rgte, bereit Geist" Ernst Moritz Ar bt (1806) int Lapibarstil gezeichnet hatte, und eine geistige Wiebergeburt des Volkes durch Erziehung forderte, so belebte der Theologe Friedrich Schleiermacher in den gebilbeten protestantischen Kreisen Berlins wieber den re-ligisen und den vaterlnbischen Sinn. Der Gymnasiallehrer Fnebrich Ludwig Jahn lehrte die Berliner Schnljngenb turnen und sich freiwillig nnterorbnen, krperliche und sittliche Kraft zugleich pflegenb. Gleich ihm wirkten andre, von der Schwrmerei fr das Weltbrgertum zur Vaterlandsliebe bekehrt, fr die Erhaltung und Strkung des deutschen Volkstums in Sprache und Sitte. Das Mittelalter mit seiner Begeisterung fr hohe Ideen und feiner Kunst, der Einheit des Glaubens und der Macht seines Kaisertums lockte in seinen Zaubergarten, den die sog. Romantiker" nach eigener Phantasie schmckten. Vorliebe fr die Vergangenheit des eigenen Volkes beeintrchtigte nicht den Sinn fr die Weltliteratur, den Herder geweckt hatte. Durch die dstere Nacht, welche der dem Vaterlande lagerte, tnten aus des Knaben Wunder-Horn" alte, fast verklungene liebe Weifen, welche Clemens Brentano
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