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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 138

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
138 Die Zeit der gr. franzsischen Revolution u. d. napoleonischen Militrdiktatur. wohnern umfate. Drei gekrnte Hupter nichtdeutscher Staaten waren Mitglieder des Bundes. Seine Leitung lag in den Hnden des Bundes-tags, d. h. der Bevollmchtigten der Bundesstaaten, die einen engeren Rat von 17 Stimmen (10 Virilstimmen und 7 Knriatstimmen) und einen weiteren, das Plenum, mit 69 Stimmen bildete. Sitz des Bundes-tages war Frankfurt. Das ganze Gefge war viel zu lose, als da es im Inneren und nach auen Kraft besitzen konnte. sterreichs Jnter-essen lagen mehr auerhalb des Bundes. Preußen eine gewisse Teilung der leitenden Gewalt zuzugestehen, verhinderte die Eifersucht sterreichs und der Mittelstaaten. Eine starke Exekutivgewalt fehlte. Selbst das aus 10 Armeekorps bestehende Bundesheer erhielt weder einheitliche Ge-staltung noch einen verantwortlichen Fhrer. Zu den Bundessestungen Mainz, Luxemburg, Landau kamen spter Ulm und Rastatt. Ein Aus-tragsgericht sr Streitigkeiten zwischen Bundesstaaten sollte geschaffen werden. Artikel 13 der Bundesakte stellte die Einfhrung von Berfas-suugeu in den Einzelstaaten in Aussicht, Artikel 16 verbrgte die politische Gleichberechtigung der christlichen Bekenntnisse, sicherte aber nicht deren vllige Paritt und Religionsfreiheit in den Bundesgliedern. Die Post blieb fr ein groes Gebiet in den Hnden des fahrenden" Frsten-tums Thnrn und Taxis. Nicht einmal in wirtschaftlicher Hinsicht bildete der Deutsche Bund eine Einheit. Wenn Napoleon von den Bourbonen sagte, sie htten nichts gelernt und nichts vergessen, so konnte dieses Wort auch von den Leitern der Politik in den drei Gromchten Rußland, sterreich und Preußen gelten. Anstatt aus der franzsischen Staatsumwlzung die Folgerung zu ziehen, da der Drang des Volkes nach Freiheit und Mndigkeit, sein Streben nach Mitwirkung bei Gesetzgebung Anrecht auf Befriedigung be-Hi. Allianz sitze, besonders nach den groen, sreudig dargebrachten Opfern fr das 2<1815l Vaterland, fuchtelt die drei Monarchen die Staaten in Ordnung und Ruhe zu halten durch das seitherige absolutistische Regiment. Diese Fr-sorge fr die Staatswohlfahrt" fhrte zu frmlich polizeilichem Drucke fr das Volk, die Untertanen", und rief einen gefhrlichen Geist der Unzufriedenheit und des Widerspruches gegen die Regierungen hervor, deren vterliche Gesinnung mehr in Strenge, als in Vertrauen sich uerte. Schon am 26. September 1815 hatten die verbndeten Monarchen in der Heiligen Allianz sich unverbrchliche Freundschaft gelobt und ver-sprachen, ihre Völker in vterlicher Weise zu regieren und unter ihnen den Frieden, die Religion und die Gerechtigkeit aufrecht zu erhalten. Viele Fürsten traten dieser Verbrderung bei, nicht der Papst, nicht der Sultan, auch nicht England und Frankreich. Sie erfllte ihr Versprechen mehr durch Niederhalten des Nationalfinns und des Freiheitsgefhls der Völker, als durch verstndnisvolles Leiten und Verwerten dieser kostbaren Schtze der Volksseele zum Segen fr den Staat und das Vaterland.
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