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1. Geschichte der neueren Zeit
1913 -
Münster in Westf.
: Aschendorff
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1. Geschichte der neueren Zeit 
- S. 150
1913 -
Münster in Westf.
: Aschendorff
150 Die Zeit des Ringens um Verfassungen ic.
Knigtums rttelte keine Partei; aber Georg Iv. (1820-1830) verletzte selbst seine Wrde durch sein rgerniserregendes Leben und sein Verhltnis zu seiner Gemahlin. Nach dem Tode seines Nachfolgers Wilhelm Iv. (18301837) bestieg seine Nichte Viktoria den Thron Grobritanniens (1837 1901). Sie vermhlte sich mit dem Prinzen Albert von Sachsen-Hannover.koburg. Da sie nach dem salischen Gesetze nicht in Hannover folgen konnte, erhielt dieses Land wieder seinen eigenen Herrscher in der Person des Knigs Ernst August. Herzogs von Cumberland, ihres Oheims. Ward so die Personalunion zwischen England und Hannover gelst, so hatte Pitt d. I. schon 1801 die Verbindung der drei Jnselreiche noch enger gestaltet durch die Union des irischen Parlaments mit dem englifch-fchot-tischen. Die Selbstndigkeit fremder Völker begnstigte die Auslands-Irland.politik Englands, das unglckliche geknechtete Irland seuszte weiter unter dem Drucke seiner unbarmherzigen Besitzer. Millionen Iren wanderten aus und suchten sich in Nordamerika eine neue Heimat. Ihr groer ^n der'landsmann, der Advokat Daniel O'connell. aber erstritt durch seine Katholiken Beharrlichkeit auf gesetzlichem Wege den Eintritt von Katholiken in das Parlament und berhaupt ihre politische Gleichberechtigung. Besorgnis vor einer Erhebung der Iren bemog selbst den Tort) Wellington zur Nachgiebigkeit. Denn gleichzeitig versetzten andere Reformbewegungen das Land in Unruhe. Whrend die ackerbautreibenden Grundbesitzer aus Eigeunutz die Kornpreise mglichst hoch hielten, strebten die Kreise der In-dnstriellen, um die Arbeitslhne nicht erhhen zu mssen, nach Verbillignng des Getreides durch Einfuhr und fanden dabei eine mchtige Untersttzung in den Arbeitern selbst. Diese hinwiederum erhielten einen starken Fhrer in William Cobbett, der eine Reform der Wahlen zum Parlament forderte. Die sog. Chartisten erreichten ihr Ziel, allgemeines, gleiches Wahlrecht, geheime Wahl n. dergl., allerdings nicht. Doch wurde nach Prlaments-Jgh^ Russells Antrag durch die Parlamentsreform des Jahres " 1832 an Stelle eines halben Hunderts verfallener Flecken, rotten bo-roughs, die ihr Recht auf einen Vertreter im Unterhaus frmlich ver-kauften, 42 groen, seither nicht vertretenen Industriestdten Sitz und Stimme im Parlament verliehen. Mit dieser vollberechtigten Abnde-rung des gnzlich veralteten Wahlrechts war indes den Arbeitern nicht gedient. Nachdem sie sich seit 1824 zu Gewerkschaften, d. h. zu Ver-bnden des gleichen Gewerbes, zusammen geschlossen hatten, suchten sie sich mehr und mehr gegen die Ausbeutung durch die Arbeitgeber (das Kapital) zu schtzen. Sozialistische und kommunistische Bestrebungen wurden in Schranken gehalten. Versuche des Philanthropen Robert Owen, derartige Gedanken zu verwirklichen, miglckten trotz groer Opfer in den Anfngen. England wurde die Heimat der Arbeiterschutzgesetzgebung (seit 1833), der Arbeiter-Massen-Ansstnde (Streiks) und der Genossen-schasten. Einen groen Erfolg, zum Segen fr die zahlreiche arme Be-