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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 219

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit von der Begrndung des neuen Deutschen Reiches bis zur Gegenwart. 219 der alte, die katholischen Englnder tief verletzende Kroneid abgendert (1910). 139. Vereinigte Staaten von Nordamerika. Noch greres Selbstgefhl, nicht geringere Selbstsucht, rgere Rcksichtslosigkeit als Eng-land zeigten die Jingos", die Politiker der United States of North America. Durch die Mac Kinley-Bill des Jahres 1890 erhhten sie die Einfuhrzlle bedeutend und schdigten dadurch den europischen Handel fehr. Auch die Einwanderung, einst erwnscht, erschwerten sie, namentlich der gelben Rasse, weil diese nur Geld aus dem Lande trgt. Mit Japan geriet Amerika wegen dieser Frage und wegen der beiderseitigen Ansprche auf die Herrschaft der den Stillen Ozean schon in Zwist. Einen Aufstand auf Kuba und auf den Philippinen untersttzte es. berzog dann ohne Grund deren Besitzer Spanien mit Krieg, vernichtete seine Flotten und zwang den besiegten Staat zum Verzicht aus seine Kolonien (1898). Kuba erhielt nominell Selbstndigkeit. Eine Zeitlang nahmen die Nordamerikaner. soweit sie als Republikaner" Weltherrschaftsplne hegten, auch gegen Deutschland eine unfreundliche Haltung ein; doch blieb das gute Verhltnis schlielich erhalten. der ganz Amerika maen sie sich eine Art Vormundschaft an. Nicht wenig befrderte diese Bedeutung des Sternenbanners der letzte Prsident Theodor Roosevelt (ersetzt 1909 durch Taft), der 1910 als Privatmann Europa besuchte, sich aber wie ein gekrntes Haupt Ehren gefallen lie. 140. Frankreich. Whrend Frankreich in seiner auswrtigen Politik dank der Gunst Rulands und Englands und der ehrlichen Frie-densliebe Deutschlands solchen Erfolg hatte, da es trotz der Vereinbarun-gen auf einer Konferenz der Gromchte zu Algeciras (1906) in Marokko den Herrn spielt, lieferten viele Skandalgeschichten ein wenig erfreuliches Bild der inneren Verhltniffe. Industrie und Handel blhen, fr die Wissenschaften und die Knste geschieht viel. Das Fundament der mora-tischen Kraft des Volkes aber ist erschttert, die Religion. Die Feinde der Kirche, welche das Ruder des Staates in Hnden haben, zogen erst das Vermgen der geistlichen foei,Gesellschaften ein. brachen dann alle Be-ziehungen zur rmischen Kurie ab (1904) und vollzogen durch Gesetz vom 3. Juli 1905 die vllige Trennung von Kirche und Staat, die zugl'eich eine Konfiskation der Gotteshuser und ihres Inventars zur Folge hatte. Wie sehr Frankreich trotz aller Expansion an innerer Strke verloren hat und andauernd verliert, ergibt sich aus dem Stillstand seiner Bevlkernngs-zahl und dem Rckgang seiner wehrfhigen Mannschaft. Whrend Deutsch-land nur die Hlfte der dienstbrauchbaren Rekruten in das Heer einstellt (z. B. im Jahre 1908 von 443385 Mann nur 221852), mu die franzsische Heeresverwaltung, um den Bedarf an Rekruten zu decken, alle nur irgendwie Militrtauglichen einstellen, ohne Befreiungen zu gewhren. Daher wchst die Unzufriedenheit der den ..Militarismus", auch im Militr selbst.
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