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1. Die vorchristliche Zeit - S. 9

1877 - Leipzig : Brandstetter
kamen treue Diener und berichteten ihm, daß am Ufer des Meeres geharnischte Männer gelandet seien, ganz mit Erz bedeckt vom Kopf bis zu den Füßen. Es waren griechische Seeräuber, die Alles in Schrecken setzten, denn noch nie hatte man in Aegypten einen geharnischten Mann gesehen. Psammetich gewann die fremden Männer zu Freunden, und mit ihrer Hülfe vertrieb er feine Mitkönige. So erfüllte sich das Orakel und Psammetich wurde Alleinherrscher. Aus Dankbarkeit bewilligte er den Griechen Wohn-plätze an der pelufifchert Nilmündung, erlaubte auch den Ausländern, in ägyptischen Häfen mit ihren Waaren einzulaufen, und so entstand ein lebhafter Handelsverkehr, besonders mit Griechenland. Auch bildete sich jetzt eine neue Kaste, die der Dolmetscher. Das bisher verschlossene Aegypten ward nun von vielen Fremden besucht, nicht bloß des Gewinnes halber, sondern um der Weisheit willen, die bei dem hochgebildeten Volke zu finden war. 9. Necho. Psammetich's Sohn Necho (Necao) folgte den Grundsätzen seines Vaters und beförderte Handel und Schifffahrt. Zu diesem Zwecke machte er den Versuch, durch einen Kanal den Nil mit dem arabischen Meerbusen zu verbinden. Er nahm auch phönicische Seefahrer in seinen Dienst und ließ von diesen ganz Afrika umsegeln. Man fuhr ans dem Rothen Meere (dem Arabischen Meerbusen) ab und steuerte nach Süden, immer der Küste entlang. Die Fahrt ging freilich nicht so schnell, als heutzutage; wenn es Herbst war, stiegen die Schiffenden an's Land und säeten Korn, bauten sich Hütten und warteten so lange, bis das Korn reif war. Dann ernteten sie und fuhren weiter. Im dritten Herbst kamen sie durch das Mittelländische Meer glücklich nach Aegypten zurück. Necho war auch kriegerisch und drang erobernd bis an den Euphrat vor; bei Circesium aber ward er von Nebukadnezar, dem König von Babylonien, geschlagen und mußte sich eiligst zurückziehen. Unter seinen Nachfolgern sank das Reich mehr und mehr und ward 525 v. Chr. eine Beute der Perser. Psammetich und Necho hatten zuerst das verschlossene „bittere" Aegypten, wie es die Fremden nannten, dem Auslande geöffnet und mit der einheimischen fremde Sitte gemischt; aber der alte ägyptische Staat war damit nicht stärker geworden, denn die Völker sind nur ftar^ wenn sie nach ihrer Weise wachsen und sich entwickeln können. ü. Die Assy rer. 1. Ninus und Semiramis. Die ungemeine Fruchtbarkeit des Landes zwischen dem Euphrat und Tigris hat viele Menschen herbeigelockt. Sie konnten aber nicht alle zusammenbleiben; denn — wie die Bibel erzählt — als sie eine große Stadt
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