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1. Die vorchristliche Zeit - S. 78

1877 - Leipzig : Brandstetter
78 an. Die Riesenstadt mit ihren gewaltigen Mauern konnte durch Gewalt nicht genommen werden; Cyrus eroberte sie durch List. In einer finstern Nacht, als ein großes Fest in Babylon gefeiert wurde, ließ er das Wasser des Euphrat in ein anderes schon vorhandenes Bett ableiten. Da wurde der Fluß, welcher die Stadt durchzog, seichter und die Krieger drangen, bis an den Gürtel im Wasser watend, mit dem Strome unter den Mauern hindurch in die Stadt und überrumpelten die Einwohner bei ihrem schwelgerischen Feste. So wurde Cyrus in einer Nacht Herr der Stadt und des großen babylonischen Reiches. Hiermit war er aber noch nicht zufrieden. Hinter dem kaspischen Meer wohnte das arme, aber kräftige Volk der Massageten. Auch dieses sollte unterworfen werden. Die Königin des Landes, mit Namen Tomyris, bot ihm die Hand zum Vertrage an, aber der kühne Eroberer wollte nichts von Verträgen wissen. Siegend drang er in's Land hinein, schlug die Massageten und nahm selbst den Sohn der Tomyris gefangen. Da rief die bedrängte Königin in Verzweiflung ihr ganzes Volk zum Kampfe auf. Nun wurde Cyrus geschlagen und fiel selbst im Treffen. Die zornige Königin ließ seinem Leichnam den Kopf abschlagen und diesen in ein Gefäß voll Blut tauchen mit den Worten: „Nun trinke dich satt, Barbar!" Nach einer anderen Erzählung soll aber Cyrus daheim in Frieden gestorben sein und noch lange zeigte man zu Pasargadä sein von Magiern bewachtes Grab. Ii. Kambys es. Dem Cyrus folgte Kambyses und dieser schien mit dem Thron auch den kriegerischen Sinn des Vaters geerbt zu haben. Wie dieser Asien erobert hatte, so wollte er Afrika unter seine Herrschaft bringen. Aegypten sollte zuerst unterjocht werden und mit einem großen Heere brach er dahin auf. Er kam glücklich durch die arabische Sandwüste, welche der nördlichen Seite von Aegypten zur Vormauer dient. Bei der Stadt Pelusium traf er auf das feindliche Heer. An der Spitze desselben stand der König von Aegypten, mit Namen Psammenit. Dieser wurde geschlagen und floh mit den Trümmern seines Heeres in die feste Stadt Memphis. Auf eine ganz sonderbare Art soll Kambyses diesen Sieg erlangt haben. Seine vordere Schlachtreihe war mit Katzen bewaffnet, welche bei der Ankunft der Aegypter in die Höhe gehoben wurden. Die bestürzten Aegypter wagten nicht, ihre Pfeile abzuschießen, aus Furcht, die heiligen Thiere zu treffen. Kambyses sandte alsbald ein Schiff den Nil hinaus und ließ durch Herolde die Stadt Memphis zur Uebergabe auffordern. In der ersten Wuth hieben die Aegypter das Schiff sammt der Mannschaft in Stücke. \
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